Stadtmuseum Zwettl
Sparkassenplatz 4
3910 Zwettl
Telefon: +43 (0)2822/503-129
stadtmuseum@zwettl.gv.at
http://www.zwettl.gv.at/stadtmuseum
Entdecken Sie das Stadtmuseum Zwettl mit einer umfangreichen Themenvielfalt wie die Zwettler Stadtgeschichte, Wirken der Kuenringer, Handwerk, Gewerbe, Gerichtsbarkeit, Georg Ritter von Schönerer, Antonsammlung sowie regelmäßig wechselnder Sonderausstellungen.
Das Zwettler Stadtmuseum befindet sich im Alten Rathaus am Sparkassenplatz. Dieses in seinem Kern gotische Gebäude gehört zu den ältesten Bauten der Stadt. Seine Errichtung geht wahrscheinlich auf die Kuenringer zurück, die 1231 mit der Zerstörung der Burg auf dem Propsteiberg ihren Herrschaftssitz in Zwettl verloren.
Öffnungszeiten
Anfang Mai bis Ende Oktober
Freitag: 14:00 – 17:00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag: 10:00 – 12:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
Zusätzlich in den Monaten Juli, August und September
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: 14:00 – 17:00 Uhr
Stadtgeschichte
Der Name „Zwettl“ geht auf das altslawische Wort „světla“ (Lichtung) zurück, denn bereits im 11. Jahrhundert befanden sich in Zwettl und Umgebung auch slawische Siedlungen. Zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert erreichten die Kuenringer den Talkessel von Zwettl und gründeten auf dem Propsteiberg ihr Herrschaftszentrum. Am 28. Dezember 1200 erteilte Herzog Leopold VI. „seinen Zwettler Bürgern“ Handelsrechte zu Lande und zu Wasser. Seither gilt Zwettl als Stadt.
Mit dem beweglichen Stadtmodell kann die bauliche Entwicklung der Stadt von der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts bis etwa 1910 in mehreren Phasen nachvollzogen werden. Zahlreiche Waffen, eine Kriegskasse, eine Trommel aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, alte Urkunden und beeindruckende Grafiken dokumentieren die wechselvolle Geschichte der Region.
Wirken der Kuenringer
Eine Ausstellung ist den Stadtherren, besonders den Kuenringern gewidmet. Aufschluss über die damalige Zeit geben im Besonderen die Bilder aus dem Kuenringer-Stammbaum und die mittelalterlichen Waffen. Ein Faksimiledruck aus der „Bärenhaut“, dem Stifterbuch des Klosters Zwettl, zeigt die Szene, als im Jahr 1138 Hadmar (von Kuenring) und Abt Hermann jenes Stück Land umritten, das zur Gründung des Klosters Zwettl bestimmt war.
Außerdem können Sie sich in diesem Raum über Walther von der Vogelweide informieren. Er war einer der größten Lyriker und Spruchdichter des deutschen Mittelalters. Einer mittlerweile auch in Fachkreisen weitgehend anerkannten Theorie zu Folge stammte Walther von der Vogelweide aus dem Waldviertel. Eine Vitrine enthält zahlreiche Fundstücke, die im Bereich der Wüstung Walthers ausgegraben wurden.
Handwerk, Gewerbe, Gerichtsbarkeit
1403 erhielt Zwettl erstmals das Recht, neben den Wochenmärkten auch einen Jahrmarkt abzuhalten. Weitere Marktprivilegien folgten. Besonders im 19. Jahrhundert erfreuten sich die Wochenmärkte großer Beliebtheit, da die Bauern aus der Umgebung hier ihre Waren anbieten durften. Den Schwerpunkt dieses Museumsbereiches bilden markante Ausstellungsstücke, wie Herbergszeichen, Zunftordnungen, Gesellen- und Meisterbriefe, besonders aber die kostbaren Zunfttruhen und Zunftkrüge.
Im Bereich der Gerichtsbarkeit wird gezeigt, dass der Stadtrichter von Zwettl auch das Landgericht inne hatte. Er konnte daher gemeinsam mit dem Rat der Stadt auch über Leben und Tod entscheiden. Prügelbank, Streckleiter und Schandfiedeln, welche auch zum Teil angelegt werden können, symbolisieren die niedere Gerichtsbarkeit. Weitere eindrucksvolle Objekte sind Richtschwert und Richtbeil, Folterzange und Geißeln.
Georg Ritter von Schönerer
Am 14. August 1921 verstarb in Schloss Rosenau der ehemalige Reichsratsabgeordnete Georg Ritter von Schönerer. Er war der Führer der Alldeutschen Bewegung, die den Anschluss Österreichs an Preußen bzw. an das Deutsche Reich anstrebte. Er vertrat die Meinung, dass dem Deutschtum gegenüber den anderen Völkern der Habsburgermonarchie eine Vormachtstellung gebühre, weiters gilt er als Begründer des Rassenantisemitismus.
1924 wurden der Gemeinde Zwettl zahlreiche Objekte aus Schönerers politischer Tätigkeit mit der Auflage übergeben, diese in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Schönerer-Abteilung versucht, die Vielschichtigkeit der Person des „Ritters von Rosenau“ aufzuzeigen. So wird einerseits das Bild des gütigen Gutsherrn skizziert, der Notleidende finanziell unterstützte, Feuerwehren und Turnvereine förderte. Andererseits finden aber auch der Personenkult um Schönerer, seine schier grenzenlose Verehrung für Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm I. und vor allem seine politische Tätigkeit Erwähnung.
Antonsammlung
Die Familie Anton sammelte und bewahrte über drei Generationen hinweg historisches Kulturgut, das dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Die räumlichen Voraussetzungen im Dachgeschoß bieten den idealen Rahmen für eine wirklichkeitsgetreue Inszenierung des ehemaligen Antonturmes. In dem üppig ausgestatteten Turmzimmerchen befinden sich auch Diagucker, die den Besuchern den direkten Vergleich mit der originalen Einrichtung des Antonturmes ermöglichen.
Über Kopfhörer kann man sich über die Geschichte der Familie Anton genauer informieren. Die Grundfragen, mit denen sich jeder Sammler beschäftigt ("Wo bekommt man die begehrten Stücke her?", "Wie erkennt man ihren Wert?", "Wie bewahrt man sie auf?"), werden in einem aussagekräftigen Kurzfilm näher behandelt.
Sonderausstellungen
Das Zwettler Stadtmuseum präsentiert neben vielen historischen Schaustücken und der umfangreichen Antonsammlung auch regelmäßig Sonderausstellungen.
Ein außerordentlicher Höhepunkt sind die neu restaurierten Gold-, Gabel- und Brauthauben sowie Biedermeierhüte, die heute nur noch selten zu sehen sind und als wahre Schätze gelten.
Möglichkeiten der Vermittlung
Sie können den Spuren der Vergangenheit Zwettls entweder selbst folgen oder an einer professionellen Führung teilnehmen (Anmeldung erforderlich). Weiters besteht die Möglichkeit, eine informative Multivisions-Diashow über die Kulturgeschichte der Region Zwettl anzusehen.
Angebote für Kinder
Im Zwettler Stadtmuseum sind Kinder herzlich willkommen, egal ob mit ihren Eltern, mit ihrer Kindergartengruppe oder ihrer Schulklasse. Es werden Führungen, Programme und Workshops speziell für Kinder und Jugendliche zusammengestellt. Die Aktivitäten bringen Glanzpunkte der Ausstellungen altersgerecht, anspruchsvoll aber trotzdem vergnüglich näher und geben Einblicke in das Alltagsleben in früheren Zeiten. So wird Wissen mit Spaß kombiniert.
Aufgrund notwendiger Vorbereitungen für die Aktivitäten und Workshops ist eine Anmeldung bis zwei Wochen vor dem Wunschtermin erforderlich.
Zwettler Museumsmontage im Sommer
Der Museumsverein Zwettl bietet im Sommer ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit den Zwettler Museumsmontagen. Genießen Sie Einblick in wenig Bekanntes und gehen Sie auf Zeitreise mit Zwettls Expertinnen und Experten. Treffpunkt ist jeden Montag um 19:00 Uhr!
Kindergeburtstag
Möchten Sie mit bzw. für Ihr Kind eine besondere Geburtstagsfeier organisieren? Im Stadtmuseum Zwettl können die Kinder drei Stunden lang rätseln, spielen und basteln. Das Geburtstagskind und die Freunde schlüpfen in Kleider und Rüstungen und werden zum Burgfräulein oder Ritter.
Zum Abschluss können sie mit Saft auf das Geburtstagskind anstoßen und ein kleines Buffet mit Süßem und Saurem genießen.
Gebühren und weitere Informationen
finden Sie unter www.zwettl.gv.at/stadtmuseum
Weitere Sehenswürdigkeiten in Zwettl
Herzlich Willkommen in Zwettl – der Brau- und Kuenringerstadt im Herzen des Waldviertels.
Entdecken Sie die prachtvollen Bürgerhäuser, das Alte Rathaus mit der beeindruckenden Sgraffito-Fassade, die erstaunlich gut erhaltene Stadtmauer mit Stadttürmen sowie den fröhlich bunten Hundertwasserbrunnen in der Zwettler Innenstadt. Neben dem vielfältigen Kulturangebot bietet die zentrale Lage im Herzen des Waldviertels perfekte Ausflugsmöglichkeiten in die ganze Region.
Neben diesen kulturellen Sehenswürdigkeiten ist es vor allem das vielfältige Angebot an Sport-, Freizeit- und Erholungseinrichtungen, das die Stadt und die Gemeinde Zwettl so unverwechselbar und liebenswert macht.
Weitere Informationen unter www.zwettl.info