Museum Zum Pulvermacher und Glasenbachklamm in Elsbethen
Johann-Herbst-Straße 35
5061 Elsbethen
Telefon: +43 (0)662/623428-0
museum@pulvermacher-museum.at
http://www.pulvermacher-museum.at
In Elsbethen-Glasenbach (in der Nähe von Salzburg) wurde bis 1919 Schwarzpulver erzeugt. Wie die Menschen dieses Spreng- und Schießpulver in der rund 400 Jahre langen Geschichte der Pulvermacher herstellten, ist im Museum „Zum Pulvermacher“ zu sehen.
Im Museum befindet sich auch die Pulvermacherstube. Hier erzählen Pläne der verschiedenen Geräte und sehenswerte Exponate von diesem alten Handwerk. Die maßstabsgetreu nachgebaute Pulvermühle und Pulverstampfe aus dem Jahr 1876 steht vor dem Museum. Ein Museum dieser Art ist in Europa einzigartig.
Gleich beim Eingang des Museums fallen zahlreiche Fossilien auf. Sie stammen aus der Glasenbachklamm. In dieser eindruckvollen Klamm gibt es 200 Millionen Jahre alte Gesteinsformationen, in denen Fossilien wie Fischsaurier, Ammoniten und Haifischzähne gefunden wurden. Einen Teil dieser Exponate können Sie im Museum besichtigen.
Das Museum beinhaltet ebenfalls eine sogenannte „Dorfstraße“, welche einen historischen Überblick über die ehemaligen, handwerklichen Betriebe in Elsbethen gibt. So kann dort ein Krämer, ein Uhrmacher, ein Schneider, der Pulvermacher, ein Keramiker, eine Buchbinderei sowie ein altes Klassenzimmer betrachtet werden. Im dritten Stock zeugen bäuerliche Geräte wie z.B. Dreschmaschinen, von der harten Arbeit auf dem Bauernhof.
Unser Tipp: Verbinden Sie doch einen Besuch im Museum mit einer Wanderung in die Glasenbachklamm!
Öffnungszeiten
April bis Oktober
Mittwoch und Sonntag 10:00 bis 12:00 und 14:00 bis 17:00 Uhr
Nach Vereinbarung ist auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten ein Besuch möglich.
Dem Pulver auf der Spur
Glasenbach, ein Ortsteil der Gemeinde Elsbethen, hatte ursprünglich eine große Tradition in der Schwarzpulver-Herstellung. Bis 1917 wurde das explosive Material in Glasenbach hergestellt. Im Museum, dem ehemaligen Treffpunkt der Pulvermacher, finden sich viele stumme Zeugen dafür. Besonders sehenswert ist eine nachgebaute, wasserbetriebene Pulvermisch- und Stampfmühle, sowie interessante Exponate der Pulvermacher.
Die Pulvermacher-Tradition geht in Glasenbach bis ins 17. Jahrhundert zurück. Bereits 1640 erhielt Balthasar Scheibenpogen die Konzession eines Pulvermachers. 1840 war das Pulvermachergütl im Besitz der Familie Löhrer. Durch Heirat kam 1876 das Pulvermachergütl in den Besitz der Familie Fruhstorfer. Der letzte Pulvermacher war Karl Fruhstorfer.
Glasenbach war ein idealer Standort für die Pulverproduktion. Es gab genug Wasser für die Mühlen und genug Holz für die Erzeugung der Holzkohle. Die Transportwege waren ideal (Wasser-Pferde-Bahn) und in der Nähe wurde Salpeter erzeugt (Saliterer). 1919 wurde nach mehreren Explosionen der Pulvermühlen und dem Ende des Ersten Weltkriegs der Betrieb eingestellt. Neben den Fruhstorferwerken erzeugte auch die Familie Singer Schwarzpulver.
Die Pulvermühlen
Am Klaus- und Mühlbach standen insgesamt sechs Pulvermühlen und -stampfen. Für die Museumsbesucher/innen wurde eine wasserbetriebene Pulvermühle nach einem Plan von 1867 nachgebaut. Diese Pulvermühle wird während der Öffnungszeiten vorgeführt und erläutert.
Siedlungsgeschichte
Der Raum Elsbethen-Glasenbach war vermutlich schon in der mittleren Steinzeit besiedelt. Sichere Nachweise liegen für die jungsteinzeitliche Besiedelung vor, Fundstätten sind der Haslacher Grillberg, das Zigeunerloch und der Bereich um Lohhäusl und die Glasenbachklamm. Funde sind auch aus der Bronzezeit, der Hallstattzeit und der La-Tene-Zeit als Zeugen der Besiedlung vorhanden.
Für die römische Epoche gibt es mehrere eindrucksvolle Funde, deren schönster der im Museum aufbewahrte Votivstein ist. Nach dem Zusammenbruch der römischen Verwaltung war auch das Gebiet an der römischen Reichsstraße Durchzugsgebiet der Völkerwanderung.
Die im Tal für die römische Restbevölkerung unsicher gewordenen Verhältnisse führten zum Ausweichen in die bergige Umgebung und zur Gründung von ersten Siedlungen am Berg. Die bajuwarische Landnahme war die Grundlage einer Neuordnung.
Dorfstraße im Museum
Die „Dorfstraße“ im Museum gibt einen historischen Überblick über ehemalige und besondere handwerkliche Betriebe in Elsbethen.
Hier in der Dorfstraße ist das einstige Arbeiten zu erahnen. Man findet die alten Werkstätten, Einrichtungsgegenstände und Gerätschaften. Man sieht, wie früher gewohnt und gearbeitet wurde und man spürt beim Durchgehen, wie die Menschen gelebt haben, ihre Freuden und Gepflogenheiten, aber auch die Nöte und Zwänge, denen sie ausgesetzt waren. Man sieht in der Krämerei, was damals angeboten wurde und es ist fast unglaublich, was auf engem Raum alles verkauft wurde. Gesellschaftlich war so eine Einrichtung gut, man traf einander, tratschte, tauschte Neuigkeiten aus und man kaufte.
Bäuerliche Vergangenheit
Das Dachgeschoß ist der Landwirtschaft gewidmet. Wie haben sie gelebt? Wie gearbeitet? Wie wurde der Flachs bearbeitet und wie wurde die Bienenhaltung betrieben? Man findet interessante Gerätschaften, kann Arbeitsgeräte in die Hand nehmen und den von Hand gehackten Dachstuhl bewundern.
Durch die geologischen Gegebenheiten gab es in Elsbethen eine kleinstrukturierte Land- und Forstwirtschaft. Die Bauern waren Selbstversorger und bauten unter anderem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Flachs an. Flachs wurde gebrechelt, gesponnen, gewebt und zu Leinen verarbeitet. Der Anbau von Kartoffeln, Kraut und Rüben diente zur Selbstversorgung ebenso wie Milch, Butter und Fleisch. Obst wurde meist zu Most und Schnaps verarbeitet. Die Produkte wurden auch am wöchentlichen Markt von den Bäuerinnen in der Stadt verkauft und an Haushalte geliefert.
Eine große Sammlung von bäuerlichen und handwerklichen Exponaten geben einen tiefen Einblick in die Arbeitswelt früherer Jahre.
Museumspädagogik für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen
Was an Schaustücken zusammengetragen wurde, kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Auf drei Etagen gibt es hunderte Exponate zu bestaunen, die die Geschichte von der Urzeit bis in unser Jahrhundert veranschaulichen.
Speziell für Schulklassen und Kindergruppen werden eigene Führungen, ein Museumsquiz für verschiedene Altersstufen und vieles mehr angeboten. Selbstverpflegung im Museum ist möglich.
Unser Tipp: Verbinden Sie doch einen Besuch im Museum mit einer Wanderung in die Glasenbachklamm!
Sonderausstellung
Es gibt eine jährlich wechselnde Sonderausstellung. Das Thema und die Inhalte sehen Sie unter www.pulvermacher-museum.at
Glasenbachklamm
Die Gemeinde Elsbethen ist reich an Naturschönheiten wie die Glasenbachklamm, die Trockenen Klammen oder die Kehlsteinklamm. Naturjuwele, die im Museum teilweise visualisiert werden und die auch die Fundorte von Versteinerungen darstellen.
Eine Wanderung durch die Glasenbachklamm, einem geschützten Landschaftsteil, ist vor allem wegen der geologischen und botanischen Gegebenheiten äußerst interessant und lehrreich. Wir stehen hier vor 200 Millionen Jahre alten Gesteinsformationen, in denen viele Fossilien gefunden wurden. Besonders wertvolle und interessante Exponate sind im Museum zu bewundern.
Bereits 1965 wurde der erste Lehrpfad durch die rund 3 km lange Klamm angelegt. 1987 wurde die Glasenbachklamm, die vom Klausbach geprägt wird, wegen ihrer schönen Felsformen, dem Fossilienreichtum und der reichhaltigen Vegetation als „Geschützter Landschaftsteil“ ausgewiesen. Regelmäßig wurden auch in den letzten Jahren behutsam Neugestaltungen wie Rastplätze oder ein Balancierparcours vorgenommen und nun ist auch der Urzeit- und Geoschauweg fertiggestellt.
Preise und weitere Informationen
sehen Sie unter www.pulvermacher-museum.at