Kellerviertel Heiligenbrunn
Gemeindeamt HeiligenbrunnHagensdorf 21
7522 Heiligenbrunn
Telefon: +43 (0)664/1801103
monika.kedl@gmx.at
http://www.kellerviertel-heiligenbrunn.at
Idyllisch, verträumt und ruhig gelegen, so präsentiert sich das Kellerviertel von Heiligenbrunn. Es ist daher ein ideales Ausflugsziel für Menschen jeden Alters, welche die Gemütlichkeit lieben und den hastigen und stressigen Alltag entfliehen möchten. Außer bei einer von mehreren Veranstaltungen, da geht es rund …
Das Kellerviertel in Heiligenbrunn ist ein weitläufiges und nahezu vollständig erhaltenes Ensemble von 141 kellerartigen Bauten. Davon stehen 108 dieser zum Großteil strohgedeckten Weinkeller unter Denkmalschutz. Die alten Weinkeller, die seit dem 18. Jahrhundert in Verwendung stehen, beinhalten meistens alte Weinpressen aus dem 17. Jahrhundert.
Das Kellerviertel von Heiligenbrunn ist KEIN Museum, denn alle Keller sind in Privatbesitz. Ein Großteil der alten Weinkeller wird auch heute noch ihrer ursprünglichen Funktion gerecht und dieses wird in beeindruckender Weise bei einem Rundgang veranschaulicht.
Das Kellerviertel Heiligenbrunn ist 2014 landesweit zum "schönsten Platz im Burgenland" gewählt worden.
Gültig für einen Tag, zwei Personen und insgesamt bis zu vier Kinder und/oder Hunde. (* außer Fernverkehr)
Ihr Besuch mit oder ohne Führung
Das Kellerviertel ist frei zugänglich und Sie können daher ohne Führung kostenlos und jederzeit zwischen die Weinkeller spazieren.
Um jedoch in das einzigartige Ambiente noch mehr eintauchen zu können sowie die besondere Atmosphäre vertieft zu spüren und dabei auch noch Wissenswertes zu erfahren, ist eine Führung zu empfehlen.
Führungen
Die Führungen werden von 1. April bis 31. Oktober durchgeführt.
Rund um das Kellerviertel und den Uhudler werden folgende zwei unterschiedliche Führungen angeboten:
• Führung durch die Schaukeller
• Führung Quelle-Schaukeller-Kellergasse
Die Führungen können jeweils mit oder ohne Uhudlerverkostung durchgeführt werden.
Ab Mai finden an allen Samstagen jeweils um 15:30 Uhr Führungen unabhängig von der Personenanzahl statt.
Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Treffpunkt dafür ist das Gemeindeamt Heiligenbrunn (7522 Heiligenbrunn 33) beim Rübezahl.
Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden.
Außerhalb dieser Zeit gibt es Führungen ab 10 Personen und gegen Voranmeldung, wobei an Sonn- und Feiertagen keine Führungen möglich sind.
An einigen Tagen findet keine Führung statt. Diese wenigen Tage sind unter www.kellerviertel-heiligenbrunn.at ersichtlich.
Anfragen für Führungen sind jederzeit über Telefon möglich. Buchungen werden nur über E-Mail angenommen.
Führung durch die Schaukeller
Zwei alte Schaukeller wurden im Jahre 2000 vor den Verfall gerettet und wieder in ihren ursprünglichen Zustand hergestellt. Der große Schaukeller stammt aus dem Jahre 1790. Der kleine Schaukeller ist ein typisches Presshaus. Seine alte Weinpresse ist 1755 datiert. Das „Innenleben“ zeigt deutlich die Technik des Strohdeckens und gibt Einsicht in die damalige Weinherstellung und zeigt alte Gerätschaften.
Führung Quelle-Schaukeller-Kellergasse
Bei dieser Führung werden Ihnen folgende Besonderheiten gezeigt und erläutert:
Dem Wasser der rechtsdrehenden Quelle spricht man besonders bei Augenleiden Heilung zu. Von der Quelle stammt auch der Ortsname „Heiligenbrunn“.
Zwei alte Strohkeller aus dem 18. Jahrhundert veranschaulichen deutlich die Technik des Strohdeckens.
Eine Rarität ist die alte Weinpresse aus dem 17. Jahrhundert und viele alte Utensilien von anno dazumal.
Die Kellergasse ist der kompakteste Teil des Kellerviertels. Sie ist auf einer Länge von 500 m, gesäumt von vielen alten, zierlichen Strohkellern, die auch heute noch zum Großteil wirtschaftlich genützt werden.
Uhudlerverkostung
Eine Uhudlerverkostung ist nur bis max. 30 Personen möglich und wird als zusätzliche Option zur Führung angeboten.
Anfragen sind über Telefon und Mail möglich.
Frau Monika Kedl unter 0664/1801103 oder monika.kedl@gmx.at
Herr Hannes Krammer unter 0660/1905053 oder johannes-krammer@aon.at
Herr Harald Kaiser unter 0664/8342742 oder uhudlerkaiser@gmx.at
Preise für Führungen sowie Verkostungen und weitere Informationen
sehen Sie unter www.kellerviertel-heiligenbrunn.at
Veranstaltungen
Im Kellerviertel Heiligenbrunn stehen kontinuierlich Veranstaltungen rund um das Kultgetränk „Uhudler“ am Programm. Termine und Details finden Sie unter www.kellerviertel-heiligenbrunn.at
Der Uhudler
Im 19. Jahrhundert war eine allgemeine Krise in der Weinwirtschaft zu verzeichnen. Mehltau, Pilzerkrankungen und zuletzt die Reblaus führten oft zu großflächigen Zerstörungen der Weinkulturen. Es wurde aber bald bekannt, dass amerikanische Rebsorten gegen die Reblaus resistent waren. So wurden solche Sorten als Unterlagsreben verwendet, die mit den klassischen europäischen Sorten veredelt wurden. Dieses Vorgehen war aber recht kostspielig und wurde nur in Regionen, in denen der Wein die Haupteinnahmequelle darstellte, durchgeführt, so etwa im Nordburgenland. Kleine Weinbauern, die auch nur für den Eigengebrauch produzierten, konnten sich auf die Anwendung dieser Methode nicht einlassen.
So wurden auch in Heiligenbrunn, diese amerikanischen Sorten unveredelt angebaut. Man ließ und lässt sie direkt tragen, daher auch der Name „Direktträger“. In der Region um Heiligenbrunn wird dieser Direktträgerwein, der vor allem aus den Sorten Isabella, Noah, Ripotella, Delaware und Othella besteht, als „Uhudler“ bezeichnet.
In seiner lebhaften Geschichte war der Uhudler lange Zeit illegal – was sich natürlich viele nicht gefallen ließen.
Der Name „Uhudler“ ist in Heiligenbrunn, der Wiege des Uhudlers, in den 70er Jahren das erste Mal erwähnt worden. Früher hat man hier nur Uhudler getrunken, hat man zu viel davon konsumiert, wurde das Gesicht rot und die Augen groß. Dann hieß es schon mal, wenn man zu spät und berauscht nach Hause kam „Wo woast scha wieda so laung? … und schaun tuast wia a Uhu!“ Also kann man davon den Uhu und das „dudeln“, was soviel wie trinken bedeutet, ableiten.
Bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Direktträgerweine behördlich verboten, manche Weingärten mussten sogar gerodet werden. Trotzdem wurde der Wein weiterhin erzeugt und mit Leidenschaft getrunken. Gerüchte die behaupten, dass der Uhudler blind und blöd mache, konnten inzwischen wissenschaftlich widerlegt werden.
Seit 1992 ist die Produktion und der Vertrieb des Uhudlers wieder erlaubt und der Wein als regionale Spezialität zugelassen. Der herbe Wein mit dem typischen Beerengeschmack erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit.