Karner Malta

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In Interessentenkreisen längst zum Geheimtipp avanciert, ist der Karner im Friedhof von Malta zum Besuchsziel geworden. Die Tradition solcher Bauwerke im Land geht in die Zeit der Gründung der Diözese Gurk (1072) zurück. Man wollte die im Lande lebenden Slawen christianisieren und hat daher ihre Tradition der Gebeinhäuser übernommen. Um 1200 wurde der Karner von Malta im romanischen Stil erbaut.

Ein Karner ist in der Regel immer im Süden der Kirche gelegen, um im Schutz vor bösen Geistern aus dem Norden zu stehen. Er befindet sich weiters auch möglichst nahe am Altar der Kirche, um Gottes Gnade, die sich von dort wie in konzentrischen Kreisen ausbreitet, möglichst stark für die Verstorbenen empfangen zu können. Das untere Geschoss dient als Ruhestätte für die Gebeine jener Menschen, deren Grabstätte aufgelöst wurde.

Im oberen Stockwerk, das über einige empor führende Stufen erreicht wird (Anlehnung an das „Emporsteigen“ in den Himmel), befindet sich eine Kapelle, die um 1400 durch gotische Fresken ausgestattet wurde. Über dem Altar befindet sich eine Kreuzigungsgruppe: Unter dem Kreuz Jesu stehen Maria und Johannes. Im Barock wurde die Apsis vergrößert und mit zwei gemalten Engeln ausgeschmückt.

Links der Altarnische sieht man den Erzengel Michael im Kampf mit dem Teufel, der hier wie ein Drache aussieht. Zum Schutz für die Menschen will er das Böse abwehren. An dieses Bild schließt sich die Darstellung des Erzengels als Seelenwäger an. Michael wiegt den Verstorbenen, um zu sehen, ob seine Sünden oder seine guten Taten mehr Gewicht haben.

Vier Teufel, die sich wie Kletten an die Seele heften, versuchen vergeblich, diesen Vorgang zu ihren Gunsten zu beeinflussen, weil sich bei der Schale mit den guten Werken Gott selbst mit der Kraft seiner Sakramente (dargestellt durch den Kelch) ins Gewicht legt. Das letzte Fresko ist etwa 100 Jahre jünger und zeigt nochmals den Gekreuzigten mit Maria und Johannes. Die Kreuze an der Wand (Apostelkreuze) erinnern, dass wir unseren Glauben in der Überlieferung der Jünger Jesu begründen.

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