Geteilte Kirche Gmünd
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Der erste Riegel, der nordwärts von Gmünd und noch angesichts der Stadt den Liesergraben sperrt, wird von der alten Römerstraße überquert. Die Trasse wurde aus dem Schieferrücken herausgesprengt, um so den steilen Anstieg um eine halbe Haushöhe zu vermindern.
Der Kreuzbichl, wie man diesen Abschnitt nennt, liegt in der Mitte zwischen dem nördlichen Stadttor und dem Galgenbichl; über ihn polterten die schweren Fuhrwerke nord- und südwärts. Sich bekreuzigend, zogen die Handwerksburschen und das fahrende Volk darüber; über ihn bewegte sich fallweise der traurige Zug mit einem zum Tode verurteilten Delinquenten, der hier noch ein Stoßgebet nach oben senden konnte. Es war dies auch der letzte Weg zum Galgenbichl der “Eva Faschaunerin”.
Wahrscheinlich einmalig im ganzen süddeutschen Raum, steht hier eine Kirchenanlage, die sich beiderseits des Straßendurchstiches aufbaut. Und zwar befindet sich im östlich gelegenen Teil, der 1754 erbaut wurde, der erweiterte Altarraum mit einem niedlichen Glockenturm. Dieser wird mit einem kunstvollen Gittertor, das die Inschrift 17 PDISIM 54 trägt, abgeschlossen.
1784 wurde die Kapelle erweitert und der Emporenraum auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet. Der Hauptkapellenteil trägt an der Straßenseite ein Chronogramm, die Summe der römischen Ziffern ergibt die Jahreszahl 1784. Die Kapelle ist der schmerzhaften Gottesmutter Maria geweiht, das Altarbild zeigt die Kreuzabnahme Jesu Christi und wurde vom heimischen akad. Maler und Bildhauer Josef Meßner aus Oberdorf bei Rennweg 1861 in Öl gemalt.