Kirche Irschen
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Die Pfarrkirche Irschen in der Gemeinde Irschen ist dem heiligen Dionysus geweiht. Das Patrozinium des heiligen Dionysius weist auf eine frühen Entstehungszeit der Kirche, möglicherweise bereits im 9. Jahrhundert hin. Eine Pfarre Irschen wurde 1190 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist die Mutterpfarre von Oberdrauburg und Nikolsdorf und unterstand spätestens ab dem 13. Jahrhundert der Erzdiözese Salzburg. Die Kirche wurde 1847, 1940 und zuletzt 1991/92 restauriert.
Der Ende des 12. Jahrhunderts erbaute romanische Chor besteht aus einem Chorquadrat und einer halbkreisförmigen Apsis und wird von einfachen kleinen Strebepfeilern gestützt. Das zweischiffige, dreijochige Langhaus mit einfach abgetreppten Strebepfeilern an der Südseite ist im gotischen Stil errichtet. An der Nordwestecke des Langhauses steht ein Turm mit dreiteiligen rundbogigen Öffnungen, welche die Schallfenster des ehemals niederen Turm aus der Zeit der Romanik waren, und spitzbogigen Schallfenstern. Der Turm von einem Spitzgiebelhelm bekrönt. 1839 wurde an der Westfassade des Langhauses eine offene Vorhalle angebaut. Das Deckengemälde, das vermutlich vom Oberdrauburger Josef Köfler geschaffen wurde, zeigt Petrus, der den lahmen Aeneas von Lydda an der Tempeltür heilt. (Apostelgeschichte 9, 32-34). Südlich des Chores fügt sich eine barocke Sakristei an. Unter dem Chor befindet sich eine kleine rechteckige Krypta mit Tonnengewölbe, die von außen durch eine rundbogeige Tür an der Südseite zugänglich ist. An der Südwand des Langhauses befindet sich ein Christophorusfresko vom Ende des 13. Jahrhunderts und zwei Stifterfiguren aus dem 14. Jahrhundert. Die Langhauswände werden von originalen und erneuerten Spitzbogenfenstern untergliedert, wobei sich an der Südwand noch ein barockes Rechtecksfenster hinzugesellt. Der Chor besitzt fünf gotische Spitzbogenfenster mit ursprünglichen Maßwerknasen.
Das Sternrippengewölbe des Langhauses ruht auf zwei asymmetrisch angeordneten Rundpfeilern und vier polygonalen Wandpfeilern mit halbrunden Diensten. Die Westempore wurde in der Barockzeit eingefügt. Ein rundbogiger Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem schmäleren Chor. Das Kreuzrippengewölbe im Chorquadrat ruht auf Säulen mit Knollenbasen. Ein Gurtbogen verbindet Chor und Apsis. Von der Chorsüdwand führt eine erneuerte Tür in die Sakristei, darüber befindet sich eine rundbogige barocke Emporenöffnung.
Die Fresken im Chor wurden 1939 freigelegt. Das um 1330 entstandene Gemälde an der Chornordwand hat die Verherrlichung Mariens zum Inhalt: Im oberen Teil wird Maria durch Christus gekrönt, umgeben von zwei Heiligen. Darunter in Kleeblattarkatur sitzt Maria am Thron Salomons, bewacht von Löwen und flankiert von Heiligen- und Tugendgestalten. Das nur mehr fragmentarisch erhaltene Weltgerichtsfresko in der Apsis stammt aus der Zeit um 1520. Es gibt den Empfang der Seligen durch Petrus vor der Kulisse des himmlischen Jerusalems wieder. Die Gemälde im Chorgewölbe entstanden um 1849; der Maler ist wahrscheinlich Christoph Brandstätter. Dargestellt sind die Anbetung der Hirten, Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Verklärung Christi und wahrscheinlich den gelehrten Bischof Dionysius vor Golgatha und einem Tempeleinganges. Vom selben Maler stammen die Darstellungen der Himmelfahrt Mariens und Christus als Weltenherrscher an der Triumphbogenwand. 1990 wurde an des südlichen Langhauswand über der Empore ein um 1260 datiertes Christophorusgemälde entdeckt. Darauf ist Jesus nicht als Kind sondern als Erwachsener dargestellt. 1992 wurde florales gotisches Rankenwerk im Langhausgewölbe und ein Apostelbrustbild mit Maßwerkrahmen an der Chorsüdwand freigelegt.
Der um 1515 entstandene spätgotische Flügelaltar ist ein Werk der Jüngeren Villacher Schule. Der Altar stand bis 1799 an der heutigen Stelle unter dem Apsisbogen und wurde dann von einem spätbarocken Hochaltar von Michael Köfler ersetzt. 1899 wurde der gotische Altar nach einer Restaurierung an seinem ursprünglichen Standort zurückversetzt. Der spätbarocke Altar steht heute in der Pfarrkirche Bleiburg. Im Schrein stehen die Statuen der Heiligen Dionysius mit dem Haupt in der Hand, der Evangelist Johannes mit dem Kelch und Leonhard mit der Kette. Die Reliefs Flügeln stellen den Apostel Andreas mit dem Diagonalkreuz und den heiligen Oswald mit dem Raben dar. Auf den Außenseiten der Flügeln sind der heilige Chrysanthus, der ein Todesgerippe bekämpft, und der heilige Wolfgang mit einem Kirchenmodell gemalt. Auf der Predella sind die drei Wetterherren, Johannes Evangelist , Paulus und Florian mit jeweils einem überlangen Schwert und Tellernimbus dargestellt. Im Gesprenge steht eine Herz-Jesu-Staute, flankiert von Josef dem Nährvater und Johannes dem Täufer. Diese Figuren wurden, wie auch der neugotische Tabernakel und die Altarfassung, um 1898 von Alois Progar geschaffen. Aus dieser Zeit stammt auch das gemalte Tuch der Veronika an der Rückseite der Predella und beiden knienden Engelfiguren.