Kapelle Hohenegg in Schloßberg
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8463 Leutschach
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Im Jahre 1998 beging die Pfarre Leutschach das 150-jährige Bestehen der Kapelle Hohenegg und schaut damit auf eine bewegte Geschichte zurück. Am 28. Mai 1848 wurde die Kapelle feierlich eingeweiht. Dieses Jahr gilt in der Geschichte als Revolutionsjahr in Österreich. Der Großteil der Bevölkerung lebte damals von der Landwirtschaft. Die Bauern mußten von der hart verdienten Ernte den Zehent (zehnten Teil) den Gutsherren abliefern. Da sie kaum im Besitz von Bargeld waren und auch Steuern zu zahlen hatten, mußten sie Kredite aufnehmen. Oft passierte es, daß sie den Kredit nicht zurückzahlen konnten.
Dazu kamen immer wieder Mißernten durch Frost, Dürre und Unwetter. Die Pfarrchronik berichtet eine solche Notlage anschaulich: "Es war zur Lesezeit ein herzerbrechender Anblick, den Zustand der Trauben zu betrachten - das Grab so vieler Hoffnungen, der Lohn so vieler Arbeit und Sorgen, der Ersatz für soviel oft vom Mund abgespartes, für den Weingarten fruchloses Geld - für manchen die sichere Aussicht auf Elend und Not."
Die Bauern begannen sich gegen die sozialen Mißstände zu wehren und so kam es zur Revolution im Jahr 1848. Revolution ist schlimmer als ein Krieg. Mißtrauen gegen jedermann, Gewalttaten aller Art! Im Bilde ausgedrückt: Schwere, drohende Gewitterwolken hingen über das Land. Unfreiheit, Not und Ängste lagen schwer auf den Vorfahren. Im Hintergrund dieser schweren Zeit müssen wir die Errichtung der Hohenegg-Kapelle sehen. Da wurde ein Zeichen der Hoffung auf die Spitze eines Hügels gesetzt. Dort suchen die Glaubenden Ermutigung, innere Kraft und Schutz gegen alles Unheil. Von diesem Ort aus möge Maria, die Mutter Gottes und Mutter der Menschen, ihren weiten Schutzmantel über alle Hilfesuchenden ausbreiten.