Schloss Herbersdorf in Allerheiligen bei Wildon
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Das Schloss Herbersdorf gehört zu jenen Wehrbauten, die das Grazer Feld zu schützen hatten. Der befestigte Edelhof wurde wohl in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. 1147 wird ein "Heinricus de Herwigesdorf" urkundlich erwähnt, der zu den Gefolgsleuten des Herrands von Wildon gehörte.
Im 13. und 14. Jahrhundert gewannen die Herbersdorfer an Bedeutung und Vermögen. In der Wallseer Fehde erwiesen sie sich als treue Anhänger des Landesfürsten, was ihnen aber eine teilweise Zerstörung ihrer Burg einbrachte. Erst nach 1428 konnten sie von den Wallseern einen Ausgleich für die erlittenen Schäden erhalten. Die Herbersdorfer saßen fast 500 Jahre lang auf ihrer Burg. Nach einem Erbschaftsstreit erhielt Anna Maria von Glojach 1609 die Herrschaft.
Durch Misswirtschaft, Brände und dem Ausbruch einer Grippeepidemie geriet sie jedoch in hohe Schulden. 1640 übergab sie die Herrschaft den Grazer Jesuiten. Diese beauftragten 1660 den Baumeister Domenico Rossi mit dem barocken Umbau des Schlosses. Das Gebäude diente danach den Patres als Sommerfrische. Als in Graz die Pest wütete, wurde 1680 das Jesuiten-Kolleg hierher verlegt. Mit der Aufhebung des Ordens, kam Herbersdorf 1773 an den Staat, wurde aber 1812 an den Freiherrn Martin Teimer von Wilten verkauft, der größere Umbauten vornehmen ließ. 1870 gehörte Herbersdorf den Freiherren Conrad, ab 1932 Dr. Friedrich Nitsche und seinen Nachkommen. Im Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge in dem Gebäude untergebracht. Nach Kriegsende wurde es von Besatzungssoldaten und Teilen der Bevölkerung geplündert. 1988 erwarb ein Bauunternehmer die Anlage und richtete darin Mietwohnungen ein. Das Schloss Herbersdorf ist nur von außen zu besichtigen.
Dieser Text wurde von der Website "Wehrbauten in Österreich" entnommen.