Kirche Osterwitz
Gemeinde OsterwitzOsterwitz 62
8530 Deutschlandsberg
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Der Ort Osterwitz ist 1322 und die Kirche 1370 erstmals urkundlich direkt erwähnt, das gesamte Gebiet war Salzburger Besitz. Die in spätgotischem Stil erbaute Kirche war ursprünglich viel kleiner und ohne Pfeiler errichtet worden. An der heutigen Kirche stammen das Netzrippengewölbe, das reich mit Kriechblumen verzierte Westportal, die Fialen (Türmchen) und Wimperg (Ziergiebel), das Südportal, ein gotisches Sakramenthäuschen aus weißem Marmor, der mächtige Westturm und die kulturhistorisch besonders interessanten zahlreichen Steinmetzzeichen an der Kirchenwand noch vom Bau aus dem 16. Jahrhundert.
Ab 1445 bestand in Osterwitz eine eigene Pfarre. 1480 wurde die Kirche von den Türken zerstört. Nicht lange nach der Wiederherstellung im Jahr 1487 zerstörten im Jahr 1532 die Türken die Kirche zum zweiten Mal. Für den nochmaligen Wiederaufbau wurden alle verfügbaren Kräfte aufgeboten und bereits 2 Jahre später konnte sie neu geweiht werden. Die Pfarre von Osterwitz war zu dieser Zeit sehr ausgedehnt und umfasste bis 1780 auch Trahütten, Warnblick und Laufenegg bei Deutschlandsberg. Neben dem Pfarrer waren 2 bis 3 Kapläne in Osterwitz tätig.
Ein heute noch gebräuchlicher Flurname „evangelisches Feld“ läßt darauf schließen, daß auch Osterwitz von der Reformation erfaßt und von der Gegenreformation zum Katholizismus zurückgeführt worden ist.
Eine Urkunde des Ordinariats Salzburg berichtet, daß 1715 die 700 - Jahrfeier der Kirche festlich begangen wurde. Originaldokumente über die daraus zu schließende Begründung im Jahr 1015 sind nicht vorhanden, oder noch nicht gefunden worden. Indirekte Hinweise auf dieses frühe Datum gibt es allerdings: So wurde 1713 eine Bleitafel entdeckt, aus deren Inschrift sich die Legende vom Fund des Gnadenbildes Marias, das sich heute am Hochaltar befindet, und von der Entstehung der Kirche im Jahr 1015 ableitet.
Bald nach der 700-Jahrfeier wurde die Kirche vollständig ausgeraubt und dabei vieler wertvoller Ornate, Paramente und Weihegefäße beraubt.
1734/35 wurde die Kirche durch den Zubau von Seitenschiffen und einer Sakristei wesentlich erweitert. Der klassizistische Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1780 und 1800, die Seitenaltäre des hl. Josef und der hl. Anna, der Sebastianaltar im Seitenschiff und der Valentinsaltar in der Kapellennische wurden in der Rokokozeit angefertigt.
In den Jahren 1763, 1860 und 1878 richteten Blitzschläge schwere Schäden am Kirchturm und an den Glocken an. Der Blitzschlag von 1860 fuhr in die Orgel, zerstörte diese und erschlug tragischerweise eine Frau im Kirchenschiff. Die vier Glocken im Turm stammen aus den 50iger Jahren, die jetzige Orgel bauten 1937 die Gebrüder Hopferwieser in Graz. Der Volksaltar stammt aus jüngster Zeit und wurde vom einheimischen Künstler Werner Schimpl aus dem im Koralmgebiet häufig vorkommenden Gestein Eklogitamphibolit gestaltet.
Die Kirche von Osterwitz war ursprünglich dem Feste „Maria Heimsuchung“ geweiht; 1898 wurde der bisherige Name der Schutzpatronin zur „Schmerzhaften Muttergottes“ umgewidmet.