Ulrichskirche Feistritz bei Anger
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Die Ulrichskirche am Külml in Feistritz bei Anger wurde in Jahre 1406 erstmal urkundlich als Chulmlein erwähnt. Die ehemals gotische Kapelle gehörte ursprünglich zum herrschaftlichen Besitz des Schlosses Külml und war bereits ab 1479 mit einer Meßlizenz ausgestattet. 1650 erwarb das Chorherrenstift Pöllau die Ulrichskirche, die zu dieser Zeit, Ziel zahlreicher Wallfahrer war. Im 17. Jahrhundert wurde der Sakralbau umgebaut und erhielt wahrscheinlich nach 1705 den heutigen Turm.
Ende September 1789 teilte der Angerer Pfarrer Georg Höfler dem Ordinariat mit, dass die Pfarrsgemeinde die Kirche versteigerungsweise käuflich an sich gebracht hat. Hochaltar, Seitenaltäre und vier hölzerne Altarleuchter wurden 1794 verkauft. Der Hochaltar ist dem Heiligen Ulrich geweiht, die beiden Seitenaltäre der Jungfrau Maria und der Heiligen Theresia. Zwei Glocken im Gewichte von 121 kg und 66,5 kg mit der Jahrzahl 1730 wurden am 13.04.1917 durch eine militärische Kommission abgenommen.
Im Mai und Juni 1926 wurde der Turm neu erbaut. Durch schweren Sturmschaden im Jahr 1944 war 1947 die Wiedererrichtung abgeschlossen. 1959 wurde das aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Orgelpositiv restauriert. Gleichzeitig wurde ein Fresko des akad. Malers und Bildhauers Prof. Peter Stübinger an der Wand hinter der Orgel der Öffentlichkeit vorgestellt. Es zeigt den Heiligen Ulrich nach dem Sieg am Lechfeld (955). Der St. Ulrich-Verein veranlaßt 1969 die Renovierungsarbeiten für die Külmlkirche.
Am 4.7.1971 fand die feierliche Konsekrierung der Kirche statt. Rund 20 Jahre später erfolgte die Außenrenovierung. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde die große Glocke mit einem automatischen Läutwerk versehen; eine während der Arbeiten wiedergefundene Glocke (14 kg) aus dem Jahr 1748 wurde läutbar montiert. Die feierliche Wiederweihe durch Pfarrer Leitner fand am Ulrichssonntag 1995 statt. Noch heute werden, einer alten Tradition folgend, alljährlich die Ulrichssonntage im Bergkirchlein gefeiert.