Kirche Kaindorf
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Im Jahre 1716 begann man mit dem Abtragen der alten Kirche und fand beim Aufreißen des Pflasters einen Münzschatz, der sich als willkommene Zugabe zum Kirchenbauvermögen erwies. Der Bau schritt gut voran und obwohl im Sommer 1717 ein Blitz in die vorderen „Rundellen“ eingeschlagen hatte, aber nur geringen Schaden verursachte, konnte die neue Kirche im Herbst 1717 schon für die Abhaltung von Gottesdiensten verwendet werden. Am 22. Juli 1717 erhielt der Pfarrer die Erlaubnis, die Kirche und die provisorisch aufgestellten Altäre zu benedizieren. Der Altarstein soll der Überlieferung nach bereits am 3. März 1716 gelegt worden sein. Im Jahre 1722 wurde auch der Außenputz abgeschlossen.
Die neue Kaindorfer Pfarrkirche wurde ein stattlicher Bau. Dem vierjochigen Langhaus schließt sich ein geräumiger kleeblattförmiger Chorbau an, der als Markenzeichen des Pöllauer Baumeisters Remigius Horner an fast allen von ihm erbauten Kirchen vorkommt. Übereinander gelegte Pilaster tragen die Gurten der Kreuzgratgewölbe und die Anläufe der Schildbögen über den Fenstern. Mit der Fertigstellung der Kirche endeten die Baumaßnahmen natürlich nicht. Im Jahre 1739 erfolgte eine neuerliche Färbelung und im Jahre 1749 mußte der Turm neu gedeckt werden, denn ein Blitzschlag hatte wieder einmal größeren Schaden verursacht. Neue Fenster mußten 1775 eingebaut werden und 1804 war wieder eine Ausmalung notwendig. Weitere Blitzschäden machten die Erneuerung des Turmdaches notwendig, so 1815 und nochmals im Jahre 1864.
Im Jahre 1882 wurde mit der Gesamtrestaurierung der Kirche begonnen, die am 25. Juni 1887 mit der Kirch- und Altarweihe durch den Bischof von Seckau gut beendet werden konnte. Zugleich erhielt die Kirche nach altem Brauch neue Reliquien, so jene der hl. Märtyrer Jucundus und Fortunatus, sowie der hl. Barbara. Für das heutige Erscheinungsbild der Pfarrkirche war der Bau eines neuen Kirchturms von Bedeutung.
Nach einem Plan von Johann Pascher, der eben mit dem Bau der Pfarrkirche Pischelsdorf betraut worden war, errichtete Zimmermeister Mascheck aus Hartberg die neue Turmkuppel mit der hoch aufragenden Kreuzspitze. Zugleich fand eine Außenrenovierung statt. Im Jahre 1947 fand wiederum eine umfangreiche Außenrenovierung statt, der 1964 eine durchgreifende Innenrenovierung folgte, die durch das Abtragen des Hochaltares eine neue Dimension in der inneren Raumwirkung brachte. Die letzte Außenrenovierung fand im Jahre 1988 statt, innen erfolgte zuletzt 1997 eine Ausmalung und Reinigung.