Ehemaliges Gewerkenhaus Salla

Das Haus Salla Nr.4 war der Sitz des „Hammer-, Eisenberg- und Schmölzgewerken zu Salla“ bzw. dessen „Verweser“ (Verwalters). Aus den Kirchenbüchern wissen wir, dass zwischen 1792 und 1800 Franz Xaver Heinrich als „Verweser“ hier in Salla tätig war. Über dem Portal finden wir die Jahreszahl „1811“ und die Initialen „PT“. Diese Initialen stehen für den Gewerken Peter Tunner sen. (1786- 1844).

Er musste im Jahr 1809 unter schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen (Franzosenkriege) die Werksanlagen zu Salla und Obergraden (den sogenannten „Tunnerhammer“) übernehmen. Trotz verzweifelter Bemühungen - so baute er 1820, um eine bessere Transportmöglichkeit zu schaffen, unter großem finaziellem Aufwand die Gaberlstraße aus – konnte er die Betriebe nicht halten und musste seinen ganzen Besitz verkaufen.

Peter Tunner sen. wurde im Jahre 1823 Verweser des Fürstlich Schwarzenbergerischen Berg- und Hüttenwerkes zu Turrach. Sein Sohn Peter (geb. 1809) wurde durch Erzherzog Johann besonders gefördert und stieg zum bedeutendsten Eisenfachmann Österreich-Ungarn auf. Das „Gewerkenhaus“ fand später dann als Gemeindekanzlei Verwendung. Heute sind in dem Gebäude Wohnungen und im Erdgeschoss das Museum Waldglas Salla untergebracht.