Kirche Noreia
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Wie die Kirche vor einigen Jahrhunderten ausgesehen hat erfahren wir nur selten. Ausführliche Beschreibungen finden wir in den Visitationsprotokollen aus den Jahren 1619 und 1836. Es geht jedoch immer hervor, dass die Kirche in einem schandhaften Zustand sei. Zum ersten Mal ist die Kirche 1620 abgebrannt. 1710 wurde sie noch einmal zum Opfer der Flammen. Die Pfarrkirche von St. Margarethen, dem jetzigen Noreia ist so wie sie uns heute gegenübersteht: ein spätgotischer Bau des 15. Jahrhunderts, der nach Bränden mehrfach erneuert und umgebaut worden ist. Das einst gotische Gewölbe ist barockisiert worden. Aus der Erbauungszeit der Kirche sind zwar noch die gotischen Fenster erhalten, das gotische Maßwerk ist jedoch entfernt worden. Aus der Gotischen Erbauungszeit ist in der nördlichen Chorschräge noch die Sakramentsnische vorhanden. Hier wurde bis zur Visitation 1619 das Allerheiligste aufbewahrt. Die Umrahmung ist jedoch später abgeändert worden. Das Westportal ist mit der Jahreszahl 1515 datiert. Das dürfte das Vollendungsjahr gewesen sein. Die Sakristei ist südlich des Langhauses angebaut, hat zwei Joche und weist ein Kreuzgratgewölbe auf. Das Sakristeiportal stammt aus der Gotik. Im Westen des Gebäudes steht der Turm der ebenfalls der Zeit um 1500 zuzuschreiben ist. Der Hochaltar stammt aus dem 2. Viertel des 18. Jahrhunderts. Die Seitenaltäre sind um 1720 geschaffen worden. Am linken Seitenaltar, dem sogenannten Mariazeller Altar finden sich Statuen des Hl. Johannes des Täufers und der Annaselbdritt wieder. Beide Statuen stammen aus dem 17. Jahrhunderts. Die Kanzel ist Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut worden. Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1866. Die Pfarrkirche bewahrt das seltene Beispiel eines „Verletzten Kultbildes“: eine Marienstatue mit verwundetem Antlitz. Solche Hiebe, Blutmale, Steinwürfe oder andere Verletzungen sind dem Volksglauben nach, vor allem von Andersgläubigen, dem Kultbild zugefügt worden. Diese Marienstatue wurde durch eine tiefe Fleischwunde auf der rechten Wange verletzt, aus der aufgemaltes Blut tropft. Ein Hieb vom rechten Auge bis über die Nase sowie eine auf der Stirn aufgemalte Blutspur sind weitere Kennzeichne dieses verletzten Kultbildes. Berichten nach zu Folge stand diese Marienstatue einst in einem hölzernen Bildstock im Hörfeld. Bei den Türkenkämpfen sei sie so übel zugerichtet worden, wobei echtes Blut aus den Wunden geflossen sei.