Untersbergmuseum Fürstenbrunn-Grödig
Kugelmühlenweg 4
5082 Grödig
Telefon: +43 (0)6246/76411 (während der Öffnungszeiten)
Mobil: +43 (0)664/73701789
Mobil: +43 (0)660/6569325
untersbergmuseum@gmail.com
http://www.untersbergmuseum.net
Der Untersberg, ein sagenumwobener und mächtiger Gebirgsstock steht im Süden der Festspielstadt Salzburg.
Im Untersbergmuseum in Fürstenbrunn, einem Ortsteil der Marktgemeinde Grödig, befindet sich eine interessante Sammlung liebevoll zusammengetragener Schaustücke, die einen Einblick in die bewegte Geschichte des berühmten Untersberger Marmors in allen Aspekten (ökonomisch, sozial und kunsthistorisch) bietet. Ein integrierter Bestandteil des Museums ist die Kugelmühle zur Erzeugung der prachtvollen Marmorkugeln.
Weitere Schwerpunkte der Sammlung sind das Brauchtum und die Sagenwelt rund um den Untersberg, der nun einmal der Sagenberg im deutschsprachigen Raum schlechthin ist. Die Figuren der „Wilden Jagd“ sind hier ausgestellt, ausgenommen rund um den 2. Donnerstag im Advent: dann werden sie lebendig und sind unterwegs.
Alljährliche Sonderausstellungen und die traditionellen Veranstaltungen des Osterbasars mit dem Binden der Palmbuschen und des Adventbasars beleben die Museumsszene.
Öffnungszeiten
2. Jänner bis 31. März
Sonntag und Feiertag, 13:00 - 17:00 Uhr
1. April bis 30. Mai
Samstag, Sonntag und Feiertag, 13:00 - 17:00 Uhr
1. Juni bis 31. August
Freitag, Samstag, Sonntag und Feiertag, 13:00 – 18:00 Uhr
1. September bis 31. Oktober
Samstag, Sonntag und Feiertag, 13:00 - 17:00 Uhr
2. November bis 30. Dezember
Sonntag und Feiertag, 13:00 – 17:00 Uhr
1. November, 24., 25. und 31. Dezember geschlossen
Nach Voranmeldung sind Führungen auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Führungen
Nach Terminvereinbarung mit Herrn Georg Maric unter Telefon +43(0)660/656 9325 werden gerne auch Führungen durch das Untersbergmuseum und zur Kugelmühle angeboten.
Ausstellungsinhalte
Im Untersbergmuseum sind Ausstellungen zu folgenden Themenbereichen zu besichtigen:
• Rund um den Untersberg mit 3×4 m großem Holzmodell des Berges
• Marmorabbau am Untersberg seit der Römerzeit
• Kugelmühle
• Trinkwasser vom Untersberg für die Stadt Salzburg
• Lebensader Almkanal
• Das „Russenlager“ in Grödig während des I. Weltkriegs
• Sagenwelt und „Wilde Jagd„
Untersberger Marmor
Wussten Sie, dass die Wiener Pestsäule aus Untersberger Marmor besteht?
Der Untersberger Marmor ist ein Kalkstein, der durch seine hervorragende Polierfähigkeit den Zusatz „Marmor“ trägt. Dieser vielseitig zu verarbeitende Stein wird schon seit der Römerzeit abgebaut und findet auch heute noch unter Bildhauern seine Verwendung. Somit ist er der bekannteste und am längsten genutzte Naturwerkstein Österreichs und vermutlich des ganzen mitteleuropäischen Raumes.
Bruchstücke aus der Römerzeit wurden im Veitlbruch, der seit 1919 nicht mehr betrieben wird, gefunden und sind heute im Museum ausgestellt.
Durch sein ansprechendes Aussehen und seine Polierbarkeit war der witterungsfeste Stein in der figürlichen Steinbildhauerei im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreitet. In Salzburg ist uns der Stein vor allem durch die Hauptfassade des Salzburger Doms, der Engelsstiege im Schloss Mirabell und Figuren im Mirabellgarten bekannt.
Kugelmühle
Altbekannt ist die Verarbeitung der Kalksteine in den Kugelmühlen, die es früher nahezu rund um den Untersberg gab. Es wurden die Abfälle der Steinbrüche aber auch Bachsteine zuerst rund geschlagen, dann in den Mühlen zu Kugeln geschliffen und abschließend poliert.
Diese wurden verwendet als Ballast für Schiffe, als Munition für Schiffskanonen und als Ziergegenstände und Kinderspielzeug. Heute sind noch einige wenige Mühlen in Betrieb. Ein integraler Bestandteil des Museums ist der Betrieb einer Kugelmühle, bei der Kugeln in verschiedenen Größen gemahlen werden.
Hier am Fuße des Untersberges fanden die Kugelmüller Marmor, den sie als zugehauene Steine mit Hilfe der Wasserkraft zu Kugeln mahlten.
Die Bezeichnungen „Murmeln“ und „Märbeln“ kommen aus dem Althochdeutschen („marmel“ oder „murmel“ für Marmor).
Diese Kugeln wurden nicht nur in dieser Gegend, sondern auch im gesamten Flachgau, in Berchtesgaden, von Mainfranken bis zum Thüringer Wald und in Rheinland-Pfalz hergestellt.
Nachweislich wurden seit dem 17. Jahrhundert jedes Jahr Millionen von Kugeln aus Salzburg zu den großen Seehäfen nach London, Amsterdam oder Hamburg geliefert.
Der Almkanal
Der Almkanal ist das älteste Wasserversorgungssystem Europas und war als künstliches Gewässer seit dem 12. Jahrhundert eine wichtige Lebensader für die Stadt Salzburg (erste Teilabschnitte wurden bereits im 8. Jahrhundert angelegt).
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Grödig durch die Energiequelle des Almkanals ein Zentrum der Eisen- und Zementindustrie. Bis zu 40 Wasserräder nutzten damals an diesem Kanalabschnitt die Wasserkraft für Mühlen, Schmieden, Hammerwerke, Sägen, Walken, Stampfen und Kugelmühlen.
Das Kraftwerk Eichetmühle ist als ältestes Wasserkraftwerk im Land Salzburg noch im Originalzustand von 1908 erhalten und versorgte die „Rote Elektrische Bahn“ mit Strom.
Das Russen-Lager Grödig
Dass sich in Grödig eines der größten Kriegsgefangenenlager Europas befand, ist nur wenigen bekannt. Gleich nach Beginn des Ersten Weltkrieges sind im Herbst 1914 in Salzburg die Vorbereitungen für ein riesiges Kriegsgefangenenlager getroffen worden. Bis zu 40.000 Gefangene und auch Flüchtlinge wurden von 1915 bis 1920 nahe der Salzburger Stadtgrenze in Grödig und Niederalm in Baracken gepfercht. Das Elend war wegen Krankheiten und der Lebensmittelknappheit in den späteren Kriegsjahren groß.
Sagenhafter Untersberg
Der freistehende Gebirgsstock zwischen Salzburg und dem Berchtesgadener Land gilt bei den Einheimischen als Wunderberg und er ist einer der sagenreichsten Berge der Alpen. Um den Untersberg und seiner Höhlen ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen der Bergentrückung. Eine davon besagt, dass Kaiser Karl der Große im Untersberg auf seine Auferstehung wartet. Er wacht alle hundert Jahre auf und wenn er sieht, dass immer noch die Raben um den Berg fliegen, dann schläft er ein weiteres Jahrhundert. So lange wird der Kaiser von den „Untersberger Mandln“ umsorgt. Bei ihnen handelt es sich um zwergenähnliche Gestalten, die dem Kaiser treu ergeben sind.
Wenn der Kaiser erwacht und den Untersberg verlässt, so soll die letzte große Schlacht der Menschheit auf dem Walserfeld stattfinden.
Ein anderer Mythos ist die Wilde Jagd vom Untersberg (Das Wilde Gjoad), die wohl ursprünglich auf den Untersberg als Wetterzeiger in seiner exponierten Lage am Alpenrand Bezug nimmt. Diese ist in das Perchtenbrauchtum der Rauhnächte um Weihnachten eingegangen und wurde seit den 1950er-Jahren als Volkstradition wiederbelebt.
Wesentliche Teile der heute bekannten ausgedehnten Untersberger Sagenwelt werden in der Lazarusgeschichte erstmals greifbar. Die Erzählung der wundersamen Erlebnisse des Reichenhaller Stadtschreibergehilfen Lazarus Gitschner (in späteren Ausgaben auch Lazarus Aigner genannt) wurde wahrscheinlich von einem Geistlichen des Augustiner-Chorherrenstifts um 1558 verfasst.
Preise und weitere Informationen
sehen Sie unter www.untersbergmuseum.net