Prangstangen in Muhr
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Die Naturparkgemeinde Zederhaus und die Nationalparkgemeinde Muhr feiern jedes Jahr das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers (ihr Patroziniumsfest, den Tag ihres Kirchenpatrones) mit Prangstangen.
Prangstangen sind sechs bis acht Meter hohe Holzstangen, die mit Girlanden aus frischen Alm- und Wiesenblumen umwunden sind. Bis zu 50.000 einzelne Blumen werden in mühevoller Handarbeit verarbeitet und machen die Stangen bis zu 85 Kilogramm schwer. Am Festtag werden die prächtigen Himmelsstangen von unverheirateten Burschen bei der feierlichen Prozession durch den Ort und nach dem Umzug in die Kirche getragen, wo sie bis Maria Himmelfahrt (15. August) als Sinnbild des Lebens stehen bleiben. Nach dem 15. August (Kräuterweihe) werden die Blumen abgenommen und im Winter zum Räuchern verwendet.
Diese Jahrhunderte alte Tradition geht, der Überlieferung zufolge, auf eine Heuschreckenplage zurück, bei der die Vegetation vernichtet wurde, ausgenommen die Margeriten. In ihrer Not haben die Bauern dieser Gegend dem Herrgott gelobt, jedes Jahr solche Blumenstangen zu binden, um in Zukunft von derartigen Naturkatastrophen verschont zu bleiben.