Friedensbibliothek Stadtschlaining

Am Hauptplatz gleich hinter dem Brunnen befanden sich Synagoge und Rabbinerhaus der Jüdischen Gemeinde Stadtschlainings. Durch die tolerante Haltung der Batthyánys angezogen, wuchs die Zahl der Schlaininger Judengemeinde bis 1848 auf 650 Mitglieder an – damals über 40 % der Stadtbevölkerung. Nach der Liberalisierung der „Juden-Gesetze“ im damaligen Ungarn wanderten viele Juden wieder ab, bis zum Jahr 1934 verblieben nur mehr wenige Personen. Mit dem „Anschluss“ 1938 wurden die letzten Juden vertrieben und ihr Vermögen arisiert.

Heute ist die Synagoge die Bibliothek des ÖSFK und der EPU. Sie umfasst mehr als 28.000 Bände und rund 300 in- und ausländische Zeitschriften sowie fachspezifisches Dokumentationsmaterial. Die Friedensbibliothek ist frei zugänglich und wird nicht nur als wissenschaftliche, sondern auch als öffentliche Bibliothek geführt. Dadurch steht sie auch den Gemeindebürgern von Stadtschlaining und der Umgebung unentgeltlich zur Verfügung. Neben Romanen in englischer und deutscher Sprache sowie Kinder- und Jugendbüchern kann auch eine breite Auswahl an Videos und DVDs entlehnt werden.

Die Friedensbibliothek versteht sich als Ort des Wissens, der Bildung, der Information und auch der Begegnung. In dem einzigartigen Ambiente der ehemaligen Synagoge, in der sowohl ein Großteil der Bücher, die aktuellen Zeitschriften und Zeitungen, Nachschlagewerke u.s.w. und außerdem die Leseplätze für die Benutzer untergebracht sind, ist für das Lesen bzw. Studieren, aber auch für eine Begegnung der verschiedensten Benutzer die beste Voraussetzung geschaffen.