Burg Schlaining
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Der Name Schlaining wird erstmals 1271 als castrum Zloynuk in einer Urkunde von Przemysl Ottokar II. erwähnt und bezog sich damals auf die Burg Schlaining. Die Herren von Schlaining waren die jeweiligen Inhaber der gleichnamigen Herrschaft. Zunächst vermutlich im Besitz des Geschlechtes von Ják. 1271 gehörte Schlaining den Güssinger Grafen. 1327 oder 1336, nach der Niederlage der Güssinger gegen den ungarischen König Karl Robert I. von Anjou, fiel die Herrschaft an den König, der sie an die Familie Kanizsai verlieh (1342-1371). 1397 wurde die Herrschaft von König Sigismund an Nikolaus Zarka von Pecol und dessen Schwiegersohn Georg Tompek (Tannpeck) von Oroszvár verpfändet und 1401 Georg Tompek und dessen Bruder Johann geschenkt.
1445 eroberte Kaiser Friedrich III. die Herrschaft Schlaining und verpfändete sie an Andreas Baumkircher, der diese in den nächsten Jahren neben einer Reihe weiterer Grundherrschaften käuflich erwarb, sodaß 1471 30 Dörfer zur Gänze oder teilweise zur Herrschaft Schlaining zählten. Die „Baumkircherfehde“ (1469-1471) gegen den Kaiser Friedrich III endete 1471 mit der Hinrichtung Baumkirchers in Graz. Seine Söhne Wilhelm und Georg Baumkircher erwarben 1482 die Herrschaft Buchschachen und 1490 die Herrschaft Rechnitz. 1527 schenkte König Ferdinand die Herrschaft Rechnitz und Schlaining als heimgefallenes Lehen Franz Batthyány, der sich gegen Barbara Baumkircher und ihre beiden letzten Ehemänner Veit von Fladnitz und Longinus von Puchheim erst 1539 und 1544 durchsetzen konnte. Von da an blieb Schlaining im Besitz der Familie Batthyány. Der letzte Besitzer aus der Familie Batthyány war Ludwig (1807-1849). Dieser Batthyány wurde am 17. März 1848 der erste ungarische Ministerpräsident. Nach der Niederschlagung der Revolution 1848 wurde er von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 6. Oktober 1849 erschossen. Seine Besitzungen wurden durch die ungarische Kammer eingezogen.
Der Eisenbahnpionier Dr. Franz Schmidt (1797-1873) wurde daraufhin Besitzer von Schlaining, welches nach ihm noch sein Sohn (1860-1911) besaß. 1911 erfolgte der Verkauf der Burg an Dr. Selesky, der diese jedoch in der Folge des Ersten Weltkrieges an die ungarische Hermesbank abtreten musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die Burg der Minister a.D. DDDr. Udo Illig (1897-1989), dessen Bestreben es war, die mittlerweile devastierte Anlage in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Die Burg wurde im Jahr 1980 vom Land Burgenland erworben und fungiert heute als Museum, als Zentrum des Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) sowie als Seminar- und Konferenzzentrum.