Tschartake in Burgauberg-Neudauberg
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Direkt an der Lafnitz gelegen, dem Grenzfluss zwischen dem Burgenland und der Steiermark, wurde eine Tschartake originalgetreu nachgebildet. Die Tschartaken waren Grenztürme in einem Verteidigungssystem, das die Bevölkerung am Beginn des 18. Jhdts. gegen die Einfälle der magyarischen Kuruzzen schützen sollte.
Die Tschartaken waren Orte der Beobachtung und Verteidigung, wie ein Aussichtsturm erbaut und mit Palisaden im unteren Bereich versehen. Rundum waren sie oft mit Schanzen und Verhacken, Gräben und Wällen gesichert. Tschartaken wurden meist in Linien angelegt um optische und akkustische Nachrichten zu übermitteln. Die Bezeichnung Tschartake kommt aus dem Persischen und bedeutet in seiner ursprünglichen Form "vier Baumstämme", d.h. diese Aussichtstürme wurden auf vier Baumstämmen errichtet.
Die Osmanen haben von ihren östlichen Grenznachbarn, den Persern mit denen sie lange verfeindet waren, diese Einrichtung übernommen und gegen ihre westlichen Feinde angewandt. So gelengten die Tschartaken in das steiermärkisch- ungarische Grenzgebiet und wurde hier wiederum von den "Gegnern" übernommen.
Anfangs wurden sie von den Steirern und Niederösterreichern im Zuge der Verteidigung gegen die Osmanen erbaut und später verstärkt zur Verteidigung gegen die Kuruzzen eingesetzt. Die Bezeichnung dieser kriegerischen Einrichtung blieb noch bis in unsere Zeit erhalten. Die traditionellen Kukurzspeicher, die in gewisser Weise auch Pfahlbauten sind, heißen Tschartaken.