Katholische Kirche Pilgersdorf
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Die weiterhin im Tale sichtbare Pfarrkirche zum hl. Ägydius in Pilgersdorf war schon seit Jahrhunderten das Wahrzeichen des Zöberstales. Es galt bei der Erweiterung der Pfarrkirche den Turm und den alten romantischen Teil der Saalkirche zu erhalten und organisch mit dem neuen achteckigen Zentralbau zu verbinden.
Laut Kanonischer Visitation 1679 ist die Kirche dem hl. Ägidius geweiht. Kirche und Turm sind aus Stein gebaut und mit Schindeln bedeckt. Der Tabernakel war in die Mauer eingelassen, was ebenfalls auf eine mitteralterliche Kirche hinweist. Bei der Kanonischen Visitation 1756 heißt es: "Wer die Kirche gegründet hat, kann wegen des hohen Alters nicht festgestellt werden."
Auch 1780 heißt es wieder, dass die Kirche alt sei. In den erwähnten Visitationsberichten wird übereinstimmend erklärt, dass die Kirche zu klein sei und eine Erweiterung bzw. Vergrößerung notwendig wäre.
Im Jahr 1783 wurde die Kirche erweitert. Das Viereck des Kirchenraumes wurde gegen Osten im Altarraum in Kreuzform vergrößert erhielt, bis dahin mit einer Holzdecke versehen, ein Gewölbe und ein gewölbtes Chor.
Als im Jahre 1972 an der Südwand der alten Kirche der Verputz abgeschlagen wurde, zeigte sich, dass hier einstmals vier kleine Fenster (aus 1783) um einen Meter tiefer angesetzt waren. Dies und auch die Tagsache, dass das Fundament des alten Gemäuers im steinharten Lehmboden nur ganz seicht eingelassen war, bezeugen ebenfalls das hohe Alter der Kirche.
Da die Kirche zu dieser Zeit bereits sehr viele Schäden und Verfallserscheinungen zeigte, musste man sich mit der Entscheidung Neubau oder Renovierung beschäftigen.
Architekt Siegried Mörth aus Maria Enzersdorf-Südstadt fand die Lösung. Es wurde eine wahrhaft glückliche Symbiose in der Verbindung von alt und neu gefunden.
Der Hochaltar ist eine mächtige Mensa aus Naturstein. Die Platte, auf der das Meßopfer dargebracht wird, ist hochglanz geschliffen. Auf der Vorderseite findet sich im Relief das Symbol des großes Opfers: Agnus Dei.
Der Tabernakel, der Hochsitz Gottes, in der Form eines Kulissentabernakels. In der rechten Kulisse eine Tat vor Christi Tod: "Die Brotvermehrung". Die Türe, der Eingang zum Heiligtum, zeigt abstrakt die Darstellung des Abendmahles. In der linken Kulisse ist die erste Tat nach der Auferstehung zu sehen: "Das Pfingstwunder". Der Tabernakel wird getragen von vier Adlern - nach dem Evangelium von Johannes. Das Ewige Licht in der Form des Gralgedankens, getragen von einem Engel. Das Kruzifix im Hintergrund als ewiges Zeichen des christlichen Glaubens. Die barocke Heiligenstatuen fügen sich als Tradition in den neuen Kirchenbau ein. Die Türgriffe an den Flügeltüren sind - als Symbol der Heiligen Schrift - die vier Evangelisten.