Wallfahrtskirche Loretto
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Freiherr Hans Rudolf von Stotzingen erbaute im Jahr 1644 das eigentliche Pilgerziel, die Loretto-Kapelle und stiftete ein nach dem Urbild in Loreto (Italien) gearbeitetes Gnadenbild einer "Schwarzen Mutter Gottes". Unter dem neuen Grundherrn Franz Nádasdy erfolgte 1651 die Grundsteinlegung für ein Servitenkloster mit Kirche. 1659 fand die Weihe der neuen Kirche im Spätrenaissance-Stil statt; die Gnadenkapelle wurde an die jetzige Stelle (Westseite der Kirche) versetzt. Die Türken zerstörten sie 1683, aber unter Fürst Paul Esterházy wurde sie wiederhergestellt und mit einem hohen, gedeckten Kreuzgang umgeben.
Zu Beginn der zweiten Hälfte des 18. Jhdts. setzte eine durchgreifende Restaurierung der Wallfahrtskirche ein. Beim großen Brand 1781 wurden die zwiebelförmigen Türme aus dem Jahr 1749 vernichtet. An ihre Stelle kamen Flachpyramidendächer, die bis heute erhalten sind. Die Fassade des mächtigen Baues ist reich gegliedert, in einer Nische über dem Portal die Steinfigur der Hl. Barbara, im Untergeschoß der Türme die ungarischen Nationalheiligen Stefan und Ladislaus, im Obergeschoß zwei Kirchenväter.
Der herrliche, grün marmorierte Hochaltar in seiner heutigen Form stammt aus dem Jahr 1691, gestiftet von Fürst Paul Esterházy. Das Altarbild stellt die Immaculata dar. Dem Bild zur Seite stehen links und rechts die hl. Ungarnkönige Stefan und Ladislaus. Im Sanktuarium sind an den Wänden die "Aufnahme Mariens in den Himmel" und "Mariae Heimsuchung" zu sehen - sie gehören zu den größten und wertvollsten Gemälden der Kirche. Die Kanzel ist ein Werk des Budapester Meisters Ladislaus Damjanowicz aus dem Jahr 1911; die Kirchenorgel mit ihrer reich gezierten Brüstung und Engelsfiguren wurde 1762 geschaffen.
Links neben dem Haupteingang der Kirche befindet sich der Allerheiligenaltar mit der Kopie der Gnadenstatue von Loreto - die "Schwarze Madonna". Das Altarbild "Maria von Heiligen umgeben" stammt von einem Hofmaler des Fürsten Esterházy. 1734 wurde der Altar von der Peregrini-Kapelle an die jetzige Stelle verlegt. Statt der Seitenschiffe besitzt die Kirche eine Reihe von Kapellen mit Seitenaltären.
Mit der Renovierung der Basilika wurde auch das Refektorium geschmackvoll restauriert und ist heute der schönste Festsaal im Kloster. Zahlreiche kulturelle Begegnungen wie Konzerte, Ausstellungen und Lesungen finden hier einen würdigen Rahmen. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zur „Unbefleckten Empfängnis“ wurde am 6. Mai 1997 von Papst Johannes Paul II. aufgrund des Ansuchens von Diözesanbischof Dr. Paul Iby mit dem Titel "Päpstliche Basilika minor" ausgezeichnet.
Seit 350 Jahren pilgern Gläubige in die Wallfahrtskirche Maria Loretto. Die größten Wallfahrtstage sind der „Große Frauentag“ (Mariä Himmelfahrt) am 15. August, an dem zwischen 15.000 und 20.000 Menschen nach Loretto kommen, das Fest Mariä Geburt am 8. September und der „kroatische Sonntag“, die Wallfahrt der burgenländischen Kroaten, am dritten Sonntag im September. Viele der Pilger kommen auch heute noch zu Fuß.
Das Kloster, ein einfacher Drei-Flügelbau, schließt östlich an die Kirche an. Das "Elisabethbründl", ein Denkmal an der Klostermauer, wurde nach der Statue der Hl. Elisabeth benannt (1890).