Ruine Burg Stein in St. Geogen im Lavanttal
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Die Burg Stein liegt östlich von St. Georgen in 717 Meter Seehöhe auf einem 50 Meter hohen Gneis-Kegel. Gebaut wurde die Burg vermutlich von Friedrich von Stein. Die Burg wurde erstmals 1214 urkundlich genannt, als sie zum Erzstift Salzburg gehörte. Die Salzburger überließen die Burg 1276 den Bischöfen von Lavant, die sie als Sommerresidenz benutzten.
Die Burg hatte mehrfache Angriffe zu überstehen. 1289 wurde die Burg im Auftrag von Herzog Albrecht durch den Söldnerführer Ulrich Kapeller gestürmt. Von 1480 bis 1494 war das Lavanttal Kriegsschauplatz zwischen den kaiserlichen und ungarischen Truppen. Das Lavanttal wurde in diese Wirren hineingezogen, weil der Bischof von Lavant mit dem ungarischen König sympathisierte und den ungarischen Truppen in den Schlössern von Lavant Unterschlupf gewährte. Unter anderem wurde auch die Burg Stein 1480 durch Leonhard II von Kollnitz, kaiserlicher Hauptmann, auf Befehl von Friedrich II von den kaiserlichen Truppen belagert und verwüstet.
1493 wurde die Burg durch Leonhard von Keutschach neuerlich befestigt. Der Verfall dürfte zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingesetzt haben, als die Bischöfe in bequemere Residenzen übersiedelten. Interessant sind die drei verschiedenen Bauepochen, die an der Burg zu erkennen sind. Der Grund ist frühromanisch. Sie wurde jedoch in der Romanik und später im 16. Jahrhundert im Barockstiel umgebaut. Erreichbar ist die Ruine über eine hölzerne Zugbrücke, die über einem künstlich geschaffenen Graben liegt. Auf der Felshöhe sind die romanischen Mauern des Palas mit einem gekoppelten Fenster erhalten. Rechts liegt die restaurierte Kapelle mit einem Tonnengewölbe und einer halbkreisförmigen Apsis. Links ist ein langgestreckter Bau mit einem gotisch gewölbten Keller mit drei Mittelpfeilern.
In diesem Saal hielten sich die Leute während einer Belagerung auf. Die Burg hatte ein Fassungsvermögen von etwa 30 Söldnern. Welchen gesellschaftlichen Wert die Burg früher hatte, zeigt auch, dass noch vor rund hundert Jahren am oberen Steinberg um ca. 100 Menschen mehr angesiedelt waren als im Ort selbst. Als die Burg jedoch ihre Schutzfunktion verlor, haben sich die Menschen mehr im Tal angesiedelt.