Schloss Himmelau in Wolfsberg
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Schloss Himmelau ist ein ehemaliges spätgotisches Wasserschloss westlich der Ortschaft St. Michael im Lavanttal in der Gemeinde Wolfsberg. Seit 1902 ist das Anwesen ein Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen. Ein Turm zu St. Michael, der im Besitz der Weissenegger war, wurde urkundlich erstmals 1289 erwähnt. Die Anlage kam 1331 zum Bistum Lavant und gehörte im 15. Jahrhundert den Himmelbergern. Der Ausbau zu einem Schloss erfolgte urkundlich vor 1491 und wurde wahrscheinlich 1476 unter Heinrich von Himmelberg begonnen. Die weitere Ausgestaltung des Schlosses wurde im 16. Jahrhundert durchgeführt. 1581 bis 1628 war das Schloss im Besitz der Familie Kronegg und hatte danach verschiedene Besitzer. 1988 wurde der Schüttboden ausgebaut.
Das Schloss ist eine vierseitige Anlage um einen Hof, der ehemalige Wassergraben wurde trockengelegt. Aus der Gotik stammen die drei runden Ecktürmen, ein vierter im Nordwesten wurde abgetragen, sowie der hohe Westtrakt. Die Südfassade wurde neugotisch umgestaltet. Der Arkadengang im östlichen Flügel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ein Quaderportal vom Endes des 16. Jahrhunderts und Wappenlöwen wurden nach Schloss Reideben übertragen.
Die um 1480/1490 erbaute Kapelle im Erdgeschoss des Südostturms ist dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht. Der spätgotische Zentralraum besitzt ein sechsteiliges Sternrippengewölbe mit polygonalen Diensten und Blätterkapitelle. Die dem Schloss zugekehrte westliche Schildmauer wurde erst in jüngerer Zeit errichtet und schließt einen ursprünglichen Bogen, der die Kapelle wahrscheinlich mit einem Langhaus verband. Der Zugang zur Kirche erfolgt heute vom Osten. 1953 bis 1958 wurden in den Bogenfeldern spätgotische Wandmalereien freigelegt. Sie zeigen die Vierzehn Nothelfer, jeweils zwei bzw. drei Figuren in einem gerahmten Bildfeld zusammengefasst. Zehn Figuren sind vollständig erhalten, zwei nur mehr fragmentarisch. In einem weiteren Bogenfeld ist Christus am Ölberg und die Stifterfamilie dargestellt, darunter befindet sich die Stiftungsinschrift des Andreas von Himmelberg. Das barocke Kruzifix über dem Altar stammt aus der Kirche St. Martin in Villach.