Schloss Treffen

Marktgemeindeamt Treffen am Ossiacher See
Marktplatz 2
9521 Treffen
Telefon: +43 (0)4248/2805

treffen@ktn.gde.at
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Beherbergungstipp
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Das Schloss Treffen, auch genannt Scheeg, später Grotteneg, dürfte nach Zerstörung der Burg Alt-Treffen 1489, zwischen 1500-1520 von Lasla Prager oder seinem Nachfolger Rudolf von Lichtenstein in einem einfacheren Stil erbaut worden sein. Es folgten Aus- und Umbauten. Freiherr Georg Weichard von Valvasor, ein berühmter Heimat- und Kulturforscher der damaligen Zeit, zeigt in seiner 1681 in Krain (Wagensberg) erschienenen Landesbeschreibung (8 Bände) das Schloss Treffen (Schegg) als einen typischen Renaissance-Bau mit zwei Ecktürmen. Über dem Rustikalportal im 2. und 3. Stockwerk befinden sich 2 gekoppelte Rundbogenfenster, wie man sie an Gebäuden aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts häufig findet.

Da das Schlossarchiv vor ca. 170 Jahren, angeblich durch Brand vernichtet wurde, müssen wir mit dem Kupferstich aus dem Jahre 1681 vorlieb nehmen. Mit dem Jahr 1572 beginnt für Treffen die Zeit der ''Anna Neumann''. Deren Mutter, Barbara Seenuß geb. Rumpf, war in erster Ehe mit dem Gewerken Wilhelm Neumann aus Bleiberg verehelicht. ''Die Neumannin'' war in erster Ehe mit dem Freiherrn Franz Jakob von Thanhausen (3 J.) und in 2. Ehe mit Christopf von Lichtenstein (10 J.) verheiratet. Mit ca.45 Jahren heiratete sie den 60 jährigen Ludwig Ungnad Freiherrn von Sonegg, einen bedeutenden Vertreter des Protestantismus in Kärnten. Er starb bereits 1584. Im Jahre 1587 ehelichte Anna den Freiherrn Carl von Teuffenbach. Diese 4. Ehe dauert 25 Jahre. Mit 75 Jahren im Jahr 1611 heiratete sie aus Prestigegründen den aus dem Hochadel stammenden Grafen Ferdinand Salamanca zu Ortenburg. Er war zwar 45 Jahre jünger als sie aber kränklich und starb 1616. 1617 heiratete sie bereits 82 jährig in 6. Ehe den 31 Jährigen Grafen Georg Ludwig von Schwarzenberg. Dieser war als kaiserlicher Gesandter viel im Ausland und erbte nach 7-jähriger Ehe das riesige Vermögen der Anna Neumann. Das Erbe, die Herrschaft Treffen selbst, ging aber nicht an die Schwarzenberg, sondern an ihren Urgroßneffen, Christian Proy von Burgwalden, welcher aber 1625 von Bauern im Zuge eines Grenzstreites erschlagen wurde.

Dessen Sohn Georg Philipp Proy von Burgwalden trat das Erbe 1642 an. Er war mit der Gewerkentochter Walburga Freiin von Grotta aus Malborgeht verheiratet. Er starb bereits 1645, wie sein Grabstein in der Kirche zu Treffen bekundet. Nach Auszahlung der Erbpflichten war aber die Herrschaft stark verschuldet und wurde an die von Grotteneg verkauft. Adam Seifried Freiherr von Grotteneg zu Treffen, heiratete 1689 die Freiin Maria Anna Elisabeth von Eichelburg. Diese Ehe stand unter keinem guten Stern, denn am 4.12.1690 um 3/4 4 nachmittags erschütterte ein schweres Erdbeben den Raum zwischen Venedig und Prag. In Klagenfurt und Villach wurden viele Häuser und Kirchen zerstört. Auch Treffen blieb davon nicht verschont. Ein Teil der Kirche und das Schloss stürzte ein und viele Gebäude wurden ein Raub der ausbrechenden Brände. 11 Menschen, darunter die Mutter des Freiherrn, Eva Rosina Freifrau von Grotteneg geb. Freiin von Eichelburg, wurden unter den Schuttmassen begraben. Er selbst, der sich bereits Baron betitelte, wurde durch seinen Hund gerettet, der ihn durch sein Nervosität ans Fenster gelockt hatte, als hinter ihm das Gebäude einstürzte. Ein Gemälde, welches heute im Museum der Stadt Villach hängt, erinnert an diese Begebenheit. Im Jahre 1691 wurde der Neubau des Schlosses in der heutigen Form als dreigeschossiger Vierkanter mit Walmdach, in der Art oberitalienischer Paläste, an etwas andere Stelle erbaut. In den beiden Obergeschossen befindet sich zwei große Säle mit bemerkenswerter Stuckdecken um 1700, sowie geschnitzte Türen und Kachelöfen. Um 1763 ging das Schloss an Franz Karl Theodor con Christalnigg und ging 1781 an seine Tochter Marina Gräfin von Goess über. 1807 erwarb die Herrschaft der Ferlacher Gewerke Josef Sebastian von Pobeheim.

Im Zuge der Franzosenkriege, Treffen lag im Kriegsgebiet (Plünderungen, und Brandschatzungen waren an der Tagesordnung) geriet Probeheim offenbar in Schulden, sodass er froh war das Schloss an Peter Graf Goess verkaufen zu können. In dieser Familie blieb es bis 1885, denn am 17.04.1885 kaufte Graf Theodor la Tour en Voivre(Voavre) aus Russiz bei Triest die Herrschaft. 1868 heiratete der katholische Graf die evangelische, sehr soziale eingestellte Kaufmannstochter Elvine geb. Edle von Zahony. Die Ehe blieb Kinderlos und so ging das Erbe, das geteilt wurde nach ihrem Tod 1916, (der sonnseitige Teil außer der Burg Altreffen) an die Stiftung De la Tour. Der schattseitige Teil ging an ihren Neffen Rudolf Ritter von Gall über, der bereits unter der Gräfin Elvine das Gut verwaltet hatte. Nach seinem Tod 1958, sein Sohn war in jugendlichen Alter verstorben (Blinddarmenzündung), ging der Besitz an seine Tochter, Ilse Edle von Sallmann (+1982), über. Ihr Gemahl, Ing. August von Sallmann (+ 1973), hatte scheinbar keine gute Hand zur Wirtschafstführung und so wurden viele Einrichtungsgegenstände, sowie viele Bilder verkauft. Auch das Schloss mit dem Park stand zum Verkauf an. Leider war die Gemeinde Treffen zur damaligen Zeit finanziell nicht in der Lage dieses zu erwerben, da seitens der Gemeinde gerade die Hofer-Liegenschaft zwecks Dorfumgestaltung erworben worden war.

So kaufte den Besitz der Fleischindustrielle Rudolf Frierss. Durch innenausbauten (Selchanlagen) wurde das Gebäude stark verändert und geschädigt. Einsprüche der Bevölkerung zu weiteren Ausbauplänen der Firma Frierss veranlassten den Besitzer das Anwesen wieder zu Verkaufen und so erwarb im Jahre 1998 Frau Dr. Monika Weber das Schloss mit dem kleinen Innenhof, der Park blieb im Besitz der Familie Frierss, zum Preis von 2 Mio. Schilling. Zur Zeit werden langsam Renovierungsarbeiten durchgeführt.

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