Poltnikmühle in Feistritz ob Bleiburg

Marktgemeindeamt Feistritz ob Bleiburg
St. Michael ob Bleiburg 111
9143 St. Michael ob Bleiburg
Telefon: +43 (0)4235/2257-0

feistritz-bleiburg@ktn.gde.at
http://www.feistritz-bleiburg.at

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Beherbergungstipp
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Städtischen Vorbildern folgte die Poltnikmühle in Feistritz. Schon im Jahre 1524 musste der Müller Jurij PODLOPNIKH (heute POLTNIK) der Bleiburger Herrschaft 23 Pfennige für seine Mühle bezahlen. Im Jahre 1535 durfte er für die Untertanen der Herrschaft Sonnegg in der Umgebung von Feistritz mahlen und im Jahre 1571 besaß er eine Mühle und eine Stampfe. Zusätzlich musste er pro Jahr fünfzehn Eier, eine Henne, einen Laib Käse und zwei Vierling Hafer leisten.

Ende des 18. Jh. hatte die Poltnikmühle, die der städtischen Pfarrkirche von Bleiburg und den Bleiburger Grafen unterstand, zwei „Läufer“ (obere Mühlsteine) für das weiße Mehl, eine Stampfe für Hirse sowie acht Mühlsteine „ständig unter Wasser“. Auch hier handelt es sich um einen Bau, der an die Tätigkeit seiner Bewohner gebunden ist. Aus diesem Grund konnte im Jahre 1722 Jurij Kraut die Mühle nur unter der Bedingung übernehmen, dass er die Mühle und die Stampfe, die in schlechtem Zustand waren, renoviert sowie die Witwe Poltnik heiratet. Damals wurde der ehemalige Name Podlopnik, der die Architektur der Mühle gut kennzeichnete (pod lopo = unter dem Flur; also nicht in einem gemauerten oder besser gebauten Wohnhaus) verunstaltet und in „Poltnigg“ verwandelt.

Das heutige Gebäude entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jh., als das Gewerbe einträglich und selbständig wurde. Im Jahre 1896 wurde das Gebäude nach städtischen Vorbildern errichtet. Man folgte dem Geschmack des Historismus und fügte sogar Elemente der modernsten, einfachen sezessionistischen Architektur hinzu. Neben dieser ungewöhnlichen Ornamentik trat im damals noch durchwegs bäuerlichen Umfeld auch die rote Farbe des Hauses stark hervor. Aufsehenerregend waren auch die geschnitzten Türflügel mit stilisierten Pflanzenornamenten, die damals für die städtische Architektur und mancherorts für die besonders reichen Bauernhäuser bezeichnend waren. Sie wurden von Holzbildhauern hergestellt, die auch in den Kirchen arbeiteten. Von hier dürfte auch die Idee für die Gestaltung der Türflügel stammen. Das gesamte Poltnik-Haus war innen in zwei miteinander verbundenen Geschossen auf den Mühlenbetrieb ausgerichtet, obwohl es von außen eine Kopie der damals häufigsten Form der städtischen Wohngebäude war.

Obwohl die Poltnikmühle lediglich als Wirtschaftsgebäude errichtet wurde, war sie trotzdem ein Vorbild für andere Gebäude. Gleichzeitig war sie ähnlich den Herrenhäusern, Schulgebäuden, einigen Gasthöfen oder den Gebäuden, die dem neuaufgekommenen Tourismus dienten, von der Architektur der übrigen Gebäude streng abgegrenzt.

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