Kirche Kühnsdorf in Eberndorf
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Der Ort Kühnsdorf wird erstmals in einem Urbar des herzoglichen Hauptschlosses Rechberg aus dem Jahr 1267/68 erwähnt. Im Jahre 1303 stifteten die Brüder Otto, Fridricus und Ortlibus aus dem Nachlass ihrer Eltern der Kollegiatskirche in Völkermarkt die Einkünfte von vier Huben in Kühnsdorf.
Die Kirche von Kühnsdorf war ursprünglich eine Filialkirche von Eberndorf, und erst 1968 wurde hier eine selbstständige Pfarre errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Einwohnerzahl in Kühnsdorf rapid zu, und es kam zur Errichtung neuer Siedlungswohnhäuser. Durch diese neuerrichtete Siedlung verlief die Grenze zwischen den Pfarren Eberndorf und St. Kanzian.
Die Seelsorger dieser beiden Pfarren bemühten sich, die Arbeitersiedlung zu betreuen, man war damals der Meinung, dass eine volle seelsorgliche Betreuung in Kühnsdorf und dann nur möglich wäre, wenn hier eine eigene Seelsorgestation errichtet werden und ein eigener Seelsorger ständig in der Siedlung wohnen und die Familien betreuen würde. Im Jahre 1966 wurde mir dem Bau des Pfarrhofes begonnen, der 1968 fertiggestellt wurde. Am 1. Jänner 1968 errichtete Bischof DDr. Joseph Köstner die Pfarre Kühnsdorf, und es folgte die provisorische Besetzung der Pfarrer Dr. Johann Skuk. Aus der Pfarre Eberndorf schied Kühnsdorf aus, aus der Pfarre St. Kanzian wurden die Ortschaften Wasserhofen, Duell, St. Marxen, Seebach und Kohldorf ausgegliedert und der neuen Pfarre einverleibt. Da die Bevölkerung von Kühnsdorf damals ihre Begräbnisstätten in St. Marxen oder in Kühnsdorf in Angriff genommen. Das dafür vorgesehene Grundstück wurde von der Gemeinde angekauft, und im Mai 1968 fand hier das erste Begräbnis statt. Die Aufbahrungshalle konnte im Juni 1971 eröffnet werden.
Die im Kern romanische Kirche hat einen gotischen Chor und ein 1948 verlängertes Langhaus mit einem Dachreiter sowie einer hölzernen Vorlaube im Westen. Außen finden sich ein von Skuk 1885 geschaffenes Christopherorusfresko sowie ein rekonstruierter Fassadendekor aus dem 16. Jh.. Die schablonierte Holzdecke mit den gotisierenden Motiven im Langhaus stammt aus dem Jahre 1976. Im selben Jahr konnte eine neue Glocke, die aus der Glockegießerei Perner in Passau stammt, geweiht werden. Am Hauptaltar steht in der Nische der hl. Agidius mit der Hirschkuh, zu beiden Seiten der Statuen der Apostel Andreas und Philippus. Ober dem Architrav ist im Halbrelief die Krönung Mariens zu sehen.
Der Kirchenpatrone, der hl. Ägidius, ist einer der 14 Nothelfer, also jener Heiligen, die, in besonderen Nöten angerufen, sofortige Hilfe leisten sollen. Ägidius war Einsiedler in der Provence und Vorsteher eines von ihm gegründeten Klosters. Seine Beziehung zum Westgotenkönig Wamba, der ihn mit der Hirschkuh entdeckt haben soll, liegt im Bereich der Möglichkeit. Sein Fest fällt auf den 1. September. Der rechte Seitenaltar ist dem hl. Apostel Simon geweiht, darüber befindet sich der hl. Florian. Der linke Seitealtar trägt die Statue der hl. Lucia, darüber die Bilder der Heiligen Katharina, Barbara, Gertrud und Apollonia.