Kirche Mittlern in Eberndorf

Der Ort Mittlern wird erstmals 1264/68 in einem Urbarfragment des herzoglichen Hauptschlosses Rechberg erwähnt. Die kleine Dorfkirche ist dem hl. Thomas, einem der zwölf Jünger Jesu, geweiht. Der hl. Thomas wollte die Nachricht über die Auferstehung nicht glauben, bis er den auferstanden Herrn selbst gesehen und berührt hatte, weshalb er auch als „ungläubiger Thomas“ bezeichnet wird.

Der Legende nach soll Thomas in Indien das Evangelium verkündet haben und dort den Märtyrertod gestorben sein. Er wird mit Lanze und Winkelmaß dargestellt und gilt als Patron der Architekten, Geometer, Maurer und Zimmerleute. Das Fest des Apostels feiert die Kirche am 3. Juli.

Das Langhaus der Kirche ist flach gedeckt und hat im Westen eine Holzempore, die gemeinsam mit der Holzdecke im Jahre 1976 errichtet wurde. An der Westseite befindet sich ein Dachreiter aus dem Jahr 1956, und auch der Sakristeianbau im Norden ist neueren Datums. Der Altar, der sich ursprünglich in der Kirche befunden hat, stammte aus dem 17. Jh. und trug zwischen zwei Säulen das Bild des Apostels Thomas mit dem Pfeil in der einen und dem Buch in der anderen Hand. Darüber war das Bild des hl. Christophorus zu sehen. Als die Kirche im Jahre 1940 einem Brand zum Opfer fiel, wurden dieser Altar sowie auch die Kanzel, die ebenfalls aus dem 17. Jh. stammte, und die Holzdecke zerstört.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde eine neue Statue hes hl. Thomas angeschafft, die heute rechts vom Altar steht. Der Altar, der sich heute in der Kirche befindet, ist dem hl. Urban geweiht und stammt aus der ehemaligen Kirche von Pirk, die im Jahr 1961 wegen der Errichtung des Stausees in den Fluten der Drau verschwand. Die ursprünglich zum Altar gehörenden Bilder des hl. Laurentius und des hl. Ägidius sowie der Aufsatz mit dem Marienbild sind heute nicht mehr vorhanden.