Friedhofskirche am Berg in Eberndorf
Marktgemeindeamt EberndorfKirchplatz 1
9141 Eberndorf
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Nordöstlich außerhalb der Ortschaft befindet sich die Friedenskirche. Es handelt sich dabei um einen spätgotischen Saalbau mit Schlingrippengewölbe aus dem 1. Viertel des 16. Jh.s, der schmale gotische Fenster mit Maßwerknasen hat. Die Außenwände sind durch Strebepfeiler gestützt. Das Langhaus und das Presbyterium sind gleich breit und nicht voneinander abgegrenzt. Die dreiachsige, kreuzgratuntergewölbte Westempore, auf der die Orgel steht, ruht auf einfachen Säulen. Auf der Westseite ist ein barocker Turm mit Zwiebelhelm angebaut, dessen Erdgeschoss als Eingangshalle dient. Der Turm wurde erst später dazugebaut und ist über den südlichen Portal durch ein Chronogramm mit 1703 bezeichnet.
Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben. Wann derselbe hierher verlegt wurde, ist nicht bekannt. Ursprünglich befand sich der Friedhof bei der Stiftskirche, wurde aber zwecks Befestigung des Stiftes außerhalb des Ortes verlegt. Im Jahre 1646 war der neue Friedhof allerdings schon wieder zu klein, weshalb der Visitator seine Vergrößerung in Richtung zu Heiligengeistkirche anordnete. Wenn man die Kirche betritt, findet man im Westportal bemalte Türflügel, auf welchen das Wappen mit dem Einhorn abgebildet ist (1667).
Der Chor ist um zwei Stufen erhöht, die nördlich davon gelegene Sakristei durch eine Eisenplattentür abgegrenzt. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1780 und trägt in der Mittelnische, von einem Strahlenkranz umgeben, die Madonna mit dem Kind aus dem 19.Jh., daneben die qualitätsvollen Figuren der Heiligen Andreas und Johannes Nepomuk aus dem 18.Jh. Im Altaraufsatz sieht man – von zwei Engeln flankiert – die Heiligengeisttaube und auf einem Wolkenbündel schwebend Gottvater. Im Chor sind an den Diensten vier Konsolstatuen aus dem 17. Jh. angebracht. Es handelt sich dabei um die häufig dargestellten Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola, Franz Xaver, Franz von Borgia und Aloysius.
Von den beiden Seitenaltären zeigt der linke das Bild des hl. Michael, darüber jenes des hl. Antonius von Padua und ist mit der Jahreszahl 1668 bezeichnet. Das Mittelbild des rechten Seitenaltars (um1680) zeigt das Martyrium des hl. Judas Thaddäus, als er mit Keulen erschlagen wird, darüber das Bild des hl. Franz von Borgia beim Anblick der toten Königen Isabella bei der Öffnung des Sarges.
Die Rokoko-Kanzel wird dem Völkermarkter Bildhauer Michael Zill zugeschrieben. Sie ist durch Volutenpilaster, die mit Muschelwerkornamenten geschmückt sind und über dem Wulst enden, gegliedert. Am Wulst sitzen drei Putten (kleine nackte Knaben mit Flügeln), die die Symbole der theologischen Tugenden, nämlich Herz, Kelch und Anker, in den Händen halten. Im Mittelteil befinden sich zwei Reliefs mit den Darstellungen des „Teufels als Sämann“ und das „Sämanns“. Das Schalldach trägt als Bekrönung des Gottesauge im Strahlendach. Auf der vorderen Volute sitzt ein Putto mit den Gesetzestafeln in seiner rechten Hand. An der Schalldachunterseite schwebt die Heiligengeisttaube vor einem Strahlenkranz.
An der Südwand hängt ein Gemälde, auf dem im Hauptbild Christus am Kreuz dargestellt wird. Vier kleinere Szenen zeigen Christus als Richter der Welt, die Hl. Dreifaltigkeit am Himmel, den Tod eines Sterbenden und die Hölle. Bei dem Bild handelt es sich um eine Stiftung des in Eberndorf im Rohrmeisterhaus geborenen späteren Klagenfurter Stadtpfarrers Jakob Rohrmeisters (1631-1716), der sich durch wohltätige Stiftungen einen Namen machte. Das Rohrmeisterhaus gehört zu den ältesten Häusern der Gemeinde und lässt sich zumindest bis 1603 urkundlich nachweisen. Der Rohrmeister war vermutlich ein Angestellter des Klosters, der das Einbringen von Schilfsrohr zu beaufsichtigen hatte, das für Stukkaturarbeiten verwendet wurde.
Da im Kriegsjahr 1942 die beiden Glocken der Kirche requiriert wurden, wurden 1954 zwei neue Glocken in der Glockengießerei Grassmayer in Innsbruck gegossen und am 27. Juni geweiht. 1956 wurde eine Renovierung des Innen und Außenbereiches der Kirche durchgeführt.