Kirche Schlanitzen in Hermagor
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Die Filialkirche „St. Leonhard“, ein mittelgroßer, spätgotischer Bau, steht südlich von Tröpolach, auf einer 116 m höher gelegenen, jäh abstürzenden bewaldeten Bergkuppe (Pleik). Paolo Santonino berichtete von der Weihe dieser „neuen“ Kirche am 23. Oktober 1485 durch den Bischof von Caorle. Überlieferungen wissen auch von einer hölzernen Vorläuferkapelle, die von Bergknappen errichtet worden war.
Die Kirche besteht aus dem breiten, hochräumigen, fast quadratischen Schiff, dessen Flachdecke mit schablonierten Malereien durch einen Unterzugsbalken gestützt wird. Die Decke ist durch schmale Längs- und breitere Querleisten in zahlreiche längsrechteckige Felder zerlegt und über und über, zumeist mit Schablonen, aber auch freihändig, bemalt. Zu sehen sind eine schier unübersehbare Fülle verschiedener Knoten-, Flechtwerk-, Stern-, Wirbelradmuster und Rosetten. Interessant ist zudem der rechte Flügelaltar, der gefesselte überlebensgroße Christus mit Teichschlögel und Geißel wie die beachtenswerte Kreuzgruppe mit Christus und den beiden Schächern.
Bis um 1890 gab es noch eine Kette, die zweimal um die Kirche gespannt war. Sie fiel dem Rost zum Opfer, Reste davon wurden später zu Blech verarbeitet und damit die seinerzeitige Eingangstüre der Pfarrkirche Tröpolach beschlagen. Außen – an der Nordwand – sieht man ein spätgotisches, überlebensgroßes Christopherusfresko. Der jugendliche Riese trägt das segnende Jesuskind auf der rechten Schulter. Dieses Fresko war seinerzeit, als der Wald das Kirchlein noch nicht verdeckte, weithin vom Tal aus zu sehen. Zu ihm haben die Reisenden aufgeblickt und den Heiligen um seine Fürsprache gebeten. Dem Volksglauben nach war damit ihr Leben für diesen einen Tag gesichert.