Kirche Himmelberg
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Die römisch-katholische Pfarrkirche Himmelberg in der gleichnamigen Gemeinde ist dem heiligen Martin geweiht. Das zwischen 1060 und 1076 erstmals genannte Gotteshaus wurde 1711 durch einen Brand schwer beschädigt und bei der Wiederherstellung 1770 um ein Joch nach Westen verlängert.
Die Kirche ist ein großer gotischer Bau, der barocke Veränderungen erfuhr. Zwischen dem im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammenden Langhaus und dem Chor des 13. Jahrhunderts steht der im Kern gotische Turm. Das Glockengeschoß stammt aus dem 19. Jahrhundert, hat spitzbogige Schallöffnungenund wird von einem Spitzhelm bekrönt. Den Chor stützen dreistufige Strebepfeiler. Den figürlichen Grabstein des Balthasar von Pibriach († 1556) schuf vermutlich Gallus Selinger. An der Südseite ist eine Sakristei mit eisenbeschlagener Tür angebaut. Über dem Westeingang führt eine zweiarmige Treppe zur Orgelempore.
Das Tonnengewölbe des 17. Jahrhunderts Im Langhaus wird durch Stichkappen und Gurtbögen mit Rosetten in vier Joche unterteilt. Die stark eingezogenen Wandpfeiler bilden spitzbogige Arkaden. Die Stuckfelder und Gewölbeanläufe werden durch eine Schuppenrahmung betont. Die leicht vorschwingende Orgelempore ist kreuzgratunterwölbt. An der Orgelbrüstung ist das Wappen der Lodron zu sehen. Südlich des östlichen Langhausjoches ist eine Kapelle mit einem Kreuzgratgewölbe angebaut. Südlich des kreuzgratgewölbten Turmquadrats befindet sich die Sakristei mit einem Oratorium im Obergeschoß. Neben dem Sakristeieingang wurde der Steinbogen des ehemaligen Portals eingemauert. Das Turmquadrat öffnet sich mit einem rundbogigen Triumphbogen zum Langhaus und mit einem Spitzbogen zum Dreiachtelchorschluss.
Die barocken Wandmalereien im Langhaus stellen Jesus zwischen Maria und Josef, die heilige Dreifaltigkeit, Maria Himmelfahrt und die Auferstehung dar.
Der Hochaltar - ein Opfergangaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts - füllt den Chorschluss in ganzer Höhe und Breite aus. Das Altarblatt zeigt den heiligen Martin. Seitlich stehen die Statuen der Heiligen Johannes der Täufer, Josef, Petrus und Paulus. Die Schnitzgruppe im Aufsatz stellt die Marienkrönung dar. Der rechte Seitenaltar mit einem Wandretabel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts trägt eine Marienstatue, die von den Figuren ihrer Eltern Anna und Joachim flankiert wird. Das Aufsatzbild zeigt den heiligen Josef. Der Nikolausaltar auf der linken Seite trägt die Statuen der Heiligen Sebastian und Hieronymus.
In der Seitenkapelle steht der 14-Nothelfer-Altar von 1742 mit schwerer Architektur und einem geschnitzten Antependium mit Laub- und Bandlwerk. Er trägt im Hauptgeschoß eine Schnitzgruppe mit dem heiligen Bernhard vor der Muttergottes und im Aufsatz die Figur Gottvaters und der Heilig-Geist-Taube.
Die Kanzel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts trägt am Wulst des Korbes die Figuren der vier Kirchenväter. Die Kanzelrückwand bildet eine ganzfigurige Reliefdarstellung des Guten Hirten. Am Schalldeckel sind die Evangelistensymbole angebracht. Unter der Kanzel ist der gotische Taufstein aufgestellt.
Zur weiteren Ausstattung der Kirche zählen die Konsolstatuen der Heiligen Florian, Leonhard, Isidor und Notburga vom Ende des 18. Jahrhunderts sowie in einer Nische die Figur des heiligen Florian aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Der ehemalige Karner nördlich der Kirche ist ein achteckiger, gotischer Bau mit Pyramidendach und abgefastem Rundbogenportal. Das Stichkappengewölbe des Innenraums wurde um 1710 mit Akanthusstuck versehen. Er dient heute als Aufbahrungshalle.