Kirche St. Magdalena in Weitensfeld

Die Kirche St. Magdalena, südwestlich des Marktes Weitensfeld am Waldrand gelegen, stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert und wurde erstmals 1264 erwähnt. Sie steht an den alten Straßen nach Pisweg, die hier wahrscheinlich schon ein Abschnitt einer alten römischen Durchzugstraße war.

Dieses kleine Kirchlein, in römischen Baustil mit Kreuzgewölbe und einer in spät-gotischer Zeit südseitig angebauten kleinen Sakristei, ist mit Fresken ausgestattet, die aus der Mitte des 14. Jahrhundert stammen und bei einer Innenrestaurierung 1953 freigelegt wurden. Leider sind sie nicht besonders gut erhalten, wurden aber im Zuge einer Restaurierung 2005 aufgefrischt. Der Hochaltar von 1649 mit kannelierten Säulen zeigt das Bild der heiligen Magdalena, die entsprechend verehrt wurde und bis 1937 auch das Ziel von zahlreichen Wahlfahrten war.

Während die Fenster in gotischer Zeit vergrößert wurden, blieb südseitig ein romanisches Fenster mit seinen hölzernen Rahmen und dem ältesten Glasgemälde Österreichs erhalten. Die Magdalenenscheibe stellt die heilige Maria Magdalena dar. Es ist um 1170 entstanden und ein Kunstwerk von hohem Rang und entsprechendem Wert. Auf die Entdeckung der Magdalenenscheibe in unserer abseits gelegenen Filialkirche und ihre erste Publikation 1912 durch Max Dworak folgten Diebstahl und Beschädigung. 1930 aus der Kirche gestohlen, wurde die Scheibe glücklicherweise bald darauf bei einem Kunsthändler in Berlin sichergestellt und kam anschließend 1931 in das Bischöfliche Diözesanmuseum in Klagenfurt. Eine Kopie ist jedoch in der Kirche durch das südseitige Fenster mit einem eigenen Stiegenaufgang im gegenüberliegenden Fenster zu sehen und ist immer wieder Ziel interessierter Besucherinnen und Besucher.