Kirche Nussberg in Frauenstein

Gemeindeamt Frauenstein
Schulstraße 1
9311 Kraig
Telefon: +43 (0)4212/2751-0

frauenstein@ktn.gde.at
http://www.frauenstein.gv.at

Im Weiler Nußberg, zu Füßen der gleichnamigen Burgruine, nahe dem Mühlbachgraben, steht die 1372 erstmals erwähnte, zur Pfarre Obermühlbach gehörige, Filialkirche zum heiligen Oswald. Im Jahr 1596 übernahm die Herrschaft von Frauenstein die Vogteirechte über das Nußberger Gotteshaus und gab sie erst 1675 wieder ab.

Anstelle eines mittelalterlichen Baues findet man heute eine 1739 errichtete Saalkirche. Von der einst gotischen Anlage blieb nur der südseitige Sakristeiturm mit Spitzhelm erhalten. Dieser wächst über einem annähernd quadratischen Sockel in der Höhe des Chorbaues in zwei Geschossen schlank empor.

Das im Kern gotische Schiff erhielt eine barocke Stichkappentonne. Der Chor indessen ist ein barocker Neubau mit einer breiten, halbkreisförmigen Apsis. Außenseitig wirkt sie wie ein niedriger Rundturm, denn das Schiff besitzt ostseitig einen Giebel und ist dadurch vom Chorbau getrennt. Westseitig wurde eine kleine Vorhalle angefügt. Kirche, Vorhalle und Turm sind mit Steinplatteln gedeckt. Der Turm enthält zwei Glocken, datiert mit 1540 und 1543.

Das Kircheninnere ist barockisiert. Pilaster tragen ein reichgekröpftes Gesims und im Altarraum ist die Pilasterordnung zweigeschossig ausgeführt. Nord- und südseitig im Chor erblickt man Oratorien mit schönen schmiedeeisernen Gittern. Der Hochaltar aus der Zeit um 1740 wird Johann Pacher zugeschrieben. Die ungefaßte Kanzel von 1779 schuf der Bildhauer J. G. Hittinger. Den Schalldeckel bekrönt die Gestalt des Guten Hirten, vor dem ein Knabe betet. Die beiden schlichten Seitenaltäre stehen zufolge der weiten Triumphbogenöffnung als Wandaltäre im Schiff. Im nordseitigen Seitenaltar, aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ist das Mittelbild durch eine jüngere Marienstatue ersetzt.

Der Hochaltar weist bemerkenswerte Schnitzfiguren auf: den heiligen Oswald flankiert von den Heiligen Florian, Benedikt, Liborius, Valentin, und dem heiligen Antonius. Im Schrein des Aufsatzes kann man die Heilige-Geist-Taube mit adorierenden Engeln bewundern. Die Statue des heiligen Michaels als Seelenwäger bekrönt den wirkungsvollen Aufbau. Sehenswert ist weiters der repräsentative Tabernakel auf der freistehenden Mensa. Er ist vergoldet und marmoriert, ebenso die vier kleinen Leuchterengel und das reich geschmückte Antependium aus der Zeit um 1740 mit anbetenden Engeln, Ranken und
Strahlen.

Link