Ruine Hoch- und Niederkraig in Frauenstein
Gemeindeamt FrauensteinSchulstraße 1
9311 Kraig
Telefon: +43 (0)4212/2751-0
frauenstein@ktn.gde.at
http://www.frauenstein.gv.at
Die Ruinen der Kraiger Schlösser, Hochkraig und Niederkraig, erblickt man am Südhang des Kraiger Berges über einer Terrasse nördlich von St. Veit an der Glan zwischen dem Schloss Frauenstein und der Ortschaft Kraig.
Die Herren von Kraig (Kreig, Kreigh, Criwih), beurkundet 1091, gehören zu den ältesten Ministerialengeschlechtern Kärntens. Im Jahre 1558 gelangten die Kraiger Schlösser in den Besitz der Grafen Hardegg, 1591 brachte Siegmund Khevenhüller Kraig im Kaufweg an sich. Nach einem mehrmaligen Besitzerwechsel befindet sich die Herrschaft seit 1822 im Besitz der Familie Goess. Beide Anlagen waren wahrscheinlich bereits seit dem 17. Jahrhundert mehr oder weniger verfallen.
Die ältere Burgruine Hochkraig ist die Hauptburg. Eine kleine aber sehenswerte Burgruine, die jedoch schwer zugänglich ist. Ein breiter Halsgraben trennt den teilweise steil abfallenden Burgplatz von der Hochfläche im Norden und im Westen. Einst führte eine hölzerne Brücke zum hoch liegenden Mauertor des kleinen unteren Berghofes. Die gesamte Berganlage wird von einem romanischen Bergfried, mit zum Teil abgerundeten Ecken zur Angriffsseite im Westen, beherrscht. Erst mit der Erweiterung des Vorwerks im Spätmittelalter entstand eine bedingt bewohnbare Burg. Nördlich davon befindet sich ein isolierter Vorwerkturm des 11. oder 12. Jahrhunderts. Auch Reste der Zwingmauer, der gotischen Wohn- und Wirtschaftsbauten und der kleinen, tiefer gelegenen Kapelle, ermöglichen einen Blick in vergangene Zeiten.
Neu- oder Niederkraig ist eine imposante weitläufige Burganlage auf einem niedrigen Felsrücken südlich der Ruine Altkraig. Nach dem ersten Tor, gelangt man auf eine längliche Terrasse. Die längsgerichtete Hochburg wird im Süden und Norden von je einem mächtigen Turmbau dominiert. Um den südlichen, höher liegenden Turm gruppieren sich Reste der im 15. und 16. Jahrhundert erweiterten gotischen Wohnbauten.
Der Palas war in seinem gesamten Ausmaß unterkellert und hat sich nach dem Zerfall der hölzernen Decken als drei Meter tiefes Loch dargestellt. Im „Kellergeschoß“ sind an der 180 cm starken Außenwand Lichtschlitze angebracht. Im Erdgeschoß finden sich drei großzügige Fensteröffnungen, die darauf hinweisen, dass man sich über eine Erstürmung oder Beschießung von dieser Seite keine Sorgen machen musste. Das Erdgeschoß war mit einer hölzernen Täfelung versehen. Alle Decken, wahrscheinlich Holztramdecken, von Nord nach Süd gespannt, sind eingestürzt. In den Mauern finden sich mehrere rechteckige Nischen, die zur Anbringung von Beleuchtungskörpern oder als kleine Wandschränke dienten.