Kirche Wabelsdorf in Poggersdorf

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Die Filialkirche zum heiligen Georg in Wabelsdorf ist eine kleine, erst 1616 anlässlich einer Visitation genannte, im Kern aber zumindest ins 13. Jahrhundert zurückreichende Kirche. Das Gotteshaus erhebt sich nördlich der Packer Straße inmitten des Ortes auf einem kleinen, gegen Osten deutlich abfallenden Hügel.

Sie besteht aus einer jüngeren Vorhalle, dem romanischen Langhaus, einem stark eingezogenen dreijochigen Chor mit 3/8-Schluß aus der Zeit um 1500 und einer diesem südlich angebauten kleinen Sakristei.

Deren querrechteckige Form wird durch einen mitverbauten Strebepfeiler bestimmt, dessen Gegenstück an der Nordseite frei sichtbar ist. Auffallend ist anstelle eines Mauerturmes der sechseckige Dachreiter über der westlichen Chorhälfte, welcher ebenfalls der Spätgotik angehören dürfte

Das Chorpolygon, dessen Spitzbogenfenster großteils vermauert sind, und der Dachreiter besitzen farbenfrohe Lang- und Kurzwerkfärbelung ähnlich wie in Eiersdorf und St. Michael ob der Gurk. Wie an den meisten Kirchen der Nachbarschaft fehlt auch hier der monumentale Christophorus des frühen 16. Jahrhunderts an der Langhaussüdwand nicht. Die Proportionen (Triangulatur) und das „opus spicatum“ (ährenförmig geschichtetes Mauerwerk) des Langhauses, ein romanisches Trichterfenster sowie der östliche Dachreiter des späten 15. Jahrhunderts (eine Kleinversion der Chortürme der benachbarten Pfarrkirchen Leibsdorf und Poggersdorf) sind deutliche Indizien für einen romanischen Kernbau des 12. oder 13. Jahrhunderts, den wir uns als Saalraum mit Apsis oder Chorquadrat vorstellen können.

Die geräumige flachgedeckte Vorhalle in Langhausbreite ist in nachbarocker Zeit erneuert worden, vom Vorgängerbau blieb noch an der Langhauswestwand ein marmorner Rundbogen mit dem Fragment einer lateinischen Inschrift von 1628 mit dem Wappen des Völkermarkter Propstes Dr. Franz Gentilotti, im Keilstein sekundär eingemauert, erhalten.

Ein originelles, mehrfach profiliertes Portal mit Eselsrückenabschluss und einer von Bändern belegten Eisentüre aus den Jahren um 1500 führt ins Langhaus. Der eigentliche Durchgang ist als Schulterbogen gestaltet, dessen Kragkonsolen von Reliefs zweier menschlichen Figürchen, vielleicht Allegorien von Bauleuten, getragen werden. Zwei Köpfe am unteren Rand des heute leeren Tympanons (Giebelfeld) waren, wie ihr polygonaler Aufsatz vermuten lässt, vielleicht für die Aufstellung kleiner Statuen vorgesehen. Von oben herab ragt noch eine Segenshand, die heute durch die jüngere Vorhallendecke etwas angeschnitten ist. Das Langhaus selbst ist ein einfacher Saalraum mit barocker flacher Spiegeldecke und einer massiven, auf zwei Säulen aufgemauerten Westempore, deren Kapitelle aus der Durchdringung eines Zylinders mit einer gestürzten Pyramide geformt wurden (vgl. das ehemalige Palais Welzer am Alten Platz in Klagenfurt Nr. 1, um 1540).

Ein spitzbogiger abgefaster Triumphbogen führt in den Chorraum, dessen verhältnismäßig kleinteilige Netzrippenwölbung an eine maßstäbliche Verkleinerung eines monumentalen Kirchenbaues denken lässt. Waren hier die Bauleute der Völkermarkter Kapitelkirche (fertiggestellt 1493) tätig? Dafür sprechen auch die reichhaltig reliefierten Schlusssteine mit den Motiven Sonne, Sterne, Bär mit Jungen, Rosetten usw., die ebenfalls figürlich gestalteten Konsolen der Gewölbedienste (mit Köpfen und Ganzfiguren) sowie die Bauplastik des Westportals. An zwei Stellen blieb in einem Wappenschild das jeweils gleiche Baumeisterzeichen erhalten, das auch in Zeltschach bei Friesach überliefert ist. Ganz offenkundig hat hier jedenfalls der Propst von Völkermarkt für seine Filialkirche höhere repräsentative Wertmaßstäbe gesetzt, als sie sonst bei Filialkirchen am Lande üblich waren.

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