Stift St. Paul im Lavanttal - das Schatzhaus Kärntens
Hauptstraße 1
9470 St. Paul im Lavanttal
Telefon: +43 (0)4357/2019-22
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Berühmt ist das Stift St. Paul für seine umfangreichen Kunstsammlungen, die dem Kloster zu recht das Prädikat „Schatzhaus Kärntens“ verleihen.
Die ehemaligen Repräsentationsräume des Stiftes St. Paul im Lavanttal dienen heute als Areal des Stiftsmuseums, das in seiner Bedeutung zu den wertvollsten privaten Sammlungen Österreichs zu zählen ist. In den Sälen des Museums werden hervorragende Kunstschätze europäischer Qualität gezeigt.
Öffnungszeiten
1. Mai bis 27. Oktober
Mittwoch bis Sonntag und Feiertag von 10:00 bis 17:00 Uhr
Sonderausstellung 2024
NACKT. Zieht an!
Der Mensch, wie Gott ihn schuf. Ein Thema, das berührt, anzieht, polarisiert, abschreckt, aber auch neugierig macht – es ist so alt, wie die Menschheit selbst. Schon im biblischen Buch Genesis erkennen Adam und Eva, dass sie nackt sind – und sie schämen sich. Der Umgang mit der eigenen Nacktheit ist sehr unterschiedlich – von der Freizügigkeit des Nudismus bis hin zur Scham, die verhüllt, was es zu verhüllen gibt. Die Schönheit der nackten Haut wird oft eingesetzt, um Erfolg und Gesundheit zu beschreiben und dient einer gewaltigen Industrie als Motor. Am Ende steht jedoch der Disput, welchen Wert die Hülle des Menschen besitzt und wo die Einheit zwischen Leib und Seele zerbricht.
Die Schatzkammer
Bis auf wenige Stücke, die sich aus dem alten St. Paul erhalten haben, stammen fast alle Kostbarkeiten der Schatzkammer aus dem Stift St. Blasien im Schwarzwald. Die älteren Kunstgegenstände aus Romanik, Gotik und Renaissance stammen aus verschiedenen europäischen Ländern. Der zweifelsohne bedeutendste Schatz ist das so genannte „Adelheidkreuz“ aus dem 11. Jahrhundert. Das Adelheidkreuz gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerken Europas.
Die Gemäldesammlung
Von den barocken Werken der Gemäldesammlung ist ein Bozzetto von Rubens hervorzuheben, der die Anbetung der Hirten zeigt, ein Gemälde, das um 1620 entstanden ist. Mehrere Landschaftsdarstellungen sind hervorragende Beispiele niederländischer Künstler. Erwähnenswert ist hier vor allem eine Flußlandschaft von Jacob v. Ruisdael um 1670. Die Darstellung der „Ruhe auf der Flucht“ von Antonis van Dyck (1599-1641) fügt sich in eine Reihe weiterer Bilder, die dem Meister zugeschrieben werden.
Die Paramentenkammer
Einen Schwerpunkt der St. Pauler Kunstsammlungen stellen die wertvollen Textilien dar. Diese „Kunstwerke von Nadel und Faden“ sind von besonderer Qualität und dokumentieren die Geschichte der Textilkunst über einen Zeitraum von fast 900 Jahren. Die Palette reicht dabei von hervorragenden Arbeiten aus dem 12. und 13. Jahrhundert bis hin zu modernen Seidenkreationen aus dem Frankreich des 20. Jahrhunderts. Glanzstück ist zweifelsohne die romanische Glockenkasel aus dem zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts.
Die grafische Sammlung
In der Hauptsammlung befinden sich neben Werken prominenter Künstler aus dem Bereich der Druckgrafik zahlreiche wertvolle Originalzeichnungen. Die Themen stammen sowohl aus dem religiösen als auch aus dem profanen Bereich. Die frühesten Werke reichen bis ans Ende des 15. Jahrhunderts, die spätesten datierten in der Gegenwart.
Die numismatische Sammlung
Auch interessante numismatische Sammlungen haben in vielen österreichischen Klöstern die Jahrhunderte überdauert. Man könnte diese Bestände an Münzen und Medaillen geradezu ein Dokument der Geisteshaltung des 17. und 18 Jahrhunderts nennen. Abt Martin Gerbert, der historisch ungemein versiert war, versuchte viele geschichtliche Begebenheiten durch Münzen und Medaillen zu veranschaulichen. Ursprünglich umfasste die numismatische Sammlung etwa 35.000 Stück. Heute bilden noch etwa 20.000 Münzen und Medaillen den Bestand.
Die Büchersammlung
Um die 3000 Handschriften ab dem 5. Jahrhundert machen St. Paul nach der Nationalbibliothek zur bedeutendsten Büchersammlung Österreichs. Tatsächlich ist die Handschriftensammlung in St. Paul die einzige unseres Landes, die in der Lage ist, die Evolution der Schreibkunst vom 5. bis zum 18. Jahrhundert zu dokumentieren. Das älteste Buch Österreichs aus dem 5. Jahrhundert, der „Ambrosius Codex“ und ein früher Druck aus dem 15. Jahrhundert, das „Missale Speziale Abbreviatum“ zählen zu den herausragenden Stücken der Sammlung.
Die Bibliothek und das Archiv
Der gesamte Bücherbestand des Stiftes St. Paul verteilt sich auf mehrere Bibliotheksräume in historischen Gewölben. Allein ca. 70.000 Bücher sind in der Schaubibliothek untergebracht. Um die 3.000 Handschriften ab dem 5. Jahrhundert und 800 Inkunabeln machen St. Paul nach der Nationalbibliothek zur bedeutendsten Büchersammlung Österreichs.
Der Barock- und Kräutergarten
Eingebettet in die hügelige Struktur des unteren Lavanttales erstreckt sich der Barockgarten des Stiftes, der nach dem Vorbild einer Darstellung aus dem Jahre 1623 angelegt worden ist. Aus diesem Jahr existiert eine Ansicht im Kollnitzer Urbar, die einen symmetrischen Garten mit vier Feldern und einem zentralen Brunnenhaus zeigt. Von dieser Anlage ist nichts mehr vorhanden, denn der heutige Garten entstand etwas westlich davon, nachdem zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein neues Wirtschaftsgebäude gebaut wurde.
Die beiden historischen Gartenschlösschen, Schöpfungen des italienischen Baumeisters Pietro Rudolphi, die zu den Eckpunkten der Gartenanlage werden, vermitteln Lebensgefühl und Sinnlichkeit dieses „goldenen Zeitalters“. Zum Verweilen lädt das Café ein, dessen Terrassen einen faszinierenden Blick auf die gesamte Klosteranlage freigeben.
Das Wasser als Urelement des Seins erinnert im mehrgeschossigen Zentralspringbrunnen des 17. Jahrhunderts an das pulsierende Leben, das in der Abgeschiedenheit dieser „Grünoase“ scheinbar ausgeschlossen ist. Meditation und stilles Lauschen auf die oft im Alltag überhörte Stimme der Natur werden dort spürbar, wo sich der Besucher Zeit für die Begegnung mit dem Schönen nimmt. Eine Fülle von Blumen, Sträuchern, Bäumen und anderen Gewächsen schließt sich zu einem Reigen, in dessen Mittelpunkt sich der Staunende wieder findet.
An den Barockgarten, der durch seine Weitläufigkeit und gewachsene Dimension beeindruckt, schließt das „Hildegardium“ an. Die Benediktiner als „Gärtner Europas“ waren in der Kunst der Kräuterpflege bewandert und gewannen aus den Pflanzen Arzneien, die zu den frühesten Belegen der Pharmaziegeschichte gehören. Die Synthese aus „Lustgarten“ und „Nutzgarten“ lässt das Konzept erahnen, das ein klösterliches Universum darstellen sollte.
Der St. Pauler Kultursommer
Die Geschichte des St. Pauler Kultursommers ist seit seiner Gründung 1979 zutiefst mit dem Benediktinerstift St. Paul verbunden. Musik ist ein integraler Bestandteil klösterlicher Liturgie und so ist es nur allzu verständlich, dass der St. Pauler Kultursommer von Anfang seines Bestandes an - immer auch Festgottesdienste mit anspruchsvoller Kirchenmusik in sein Programm aufnahm. Für Musik, die nicht unbedingt für den Kirchenraum geschaffen wurde, bietet das Stift St. Paul den Stiftshof im ansprechend würdigen Rahmen an.
Die Gruppenpakete
Für eine Besichtigung des Stiftes St. Paul im Lavanttal – das Schatzhaus Kärntens mit einer Gruppe, werden diverse Gruppenpakete angeboten, welche unterschiedliche Leistungen beinhalten. Diese Gruppenpakete entnehmen Sie bitte der weiterführenden Website unter www.stift-stpaul.at
Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter
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