Den Göttern auf der Spur Alpines Heiligtum Pillerhöhe und
Archäologisches Museum Fließ
Archäologisches Museum FließFließ 89
6521 Fließ
Telefon: +43 (0)5449/20065
museum@fliess.at
http://museum.fliess.at
Seit Urzeiten waren Opfer eine Möglichkeit, mit den Göttern in Kontakt zu treten. Auf der Pillerhöhe, im Gemeindegebiet von Fließ, befindet sich ein prähistorischer Brandopferplatz und römischer Kultplatz. Über 2000 Jahre, von der Bronzezeit bis zur Ausbreitung des Christentums im 4. Jh. n. Chr. opferten die Menschen an diesem Platz den Göttern. Der Kultplatz wurde als Freilichtmuseum gestaltet und kann frei besichtigt werden.
In unmittelbarer Nähe befindet sich der „Gache Blick“, einer der imposantesten Aussichtspunkte von Tirol. Im Naturparkhaus Kaunergrat kann ab dem Frühjahr 2025 die neue Ausstellung „Magie der Vielfalt“ besichtigt werden und es steht Ihnen als Besucher auch eine Gastronomie zur Verfügung.
www.kaunergrat.at
Cafe-Restaurant GACHENBLICK Telefon: 0664 4408552
Von hier schweift Ihr Blick in die Talenge von Pontlatz und auf die Siedlungsterrasse der Ortschaft Fließ. Fließ war wegen seiner klimatisch günstigen Lage schon seit der Bronzezeit besiedelt. Dort befindet sich auch das Archäologische Museum, in dem die Opfergaben vom Kultplatz, der bronzezeitliche Opferschatz vom Moosbruckschrofen und der hallstattzeitliche Bronzehort von Fließ besichtigt werden können. Schmuck, Trachtbestandteile, Werkzeuge und Waffen, darunter einer der ältesten Helme Europas, sind eindrucksvoll präsentiert.
Archäologisches Museum Fließ – das archäologische Museum des Tiroler Oberlandes!
www.museum.fliess.at
Öffnungszeiten
Mai bis Oktober
Dienstag bis Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr
Tourenvorschlag
Um diese besonderen Ausflugsziele in der richtigen Reihenfolge zu erleben, reisen Sie von Imst über Arzl und Wenns zur Pillerhöhe. Dort besichtigen Sie das Freilichtmuseum mit dem Brandopferplatz und den Felsspalten, in die den Göttern geopfert wurden. Anschließend können Sie zum Gachen Blick mit der Aussichtsplattform weiterwandern. Nach einer Einkehr im Naturparkhaus führt am Nachmittag die Route weiter nach Fließ, wo Sie im Museum die bedeutenden archäologischen Schätze bewundern können. Die Rückfahrt nehmen sie über den Landecker Tunnel, der Sie wieder direkt auf die Autobahn bringt. Das Naturparkhaus Kaunergrat und das Museum sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Fundorte
Der überwiegende Teil der Ausstellungsstücke im Archäologischen Museum Fließ wurde an folgenden drei Plätzen entdeckt:
Bronzezeitlicher Opferschatz vom Moosbruckschrofen
2001 wurde in einer Felsspalte ein Depot von über 350 Bronzen aus der mittlernen Bronzezeit (1650 - 1300 v. Chr.) entdeckt. Das Depot kann als größter und vielfältigster Fund aus dieser Zeitperiode in Mitteleuropa angesehen werden.
Im Depot sind Schmuck und Trachtbestandteile bronzezeitlicher Frauen und eine große Anzahl von Sicheln als Hinweis für Getreideanbau sowie Waffen als Opfergaben bronzezeitlicher Krieger. Neben vielen Beilen sind mehrere Lanzen und vier Schwerter vertreten. Hier wurde auch eine Sensation entdeckt, das Fragment eines Kammhelmes, der als ältester Helm Europas angesehen werden kann.
Der hallstattzeitliche Bronzehort von Fließ
Der 1990 gefundene Bronzehort mit 386 Gegenständen aus Bronze ist einer der bedeutendsten Hortfunde der Hallstattzeit im Ostalpenraum. Er umfasst alle Gegenstände, die in der damaligen Zeit aus Metall hergestellt wurden: Gürtelbleche, Fibeln, Arm- und Fußreifen, Bruchstücke von Gefäßen und Gürtelbleche.
Wegen der Anzahl und Formenvielfalt sowie der Fülle an Dekormotiven stellen die Gürtelbleche die kulturhistorisch wertvollsten Stücke im Depotfund dar. Sie belegen den in der jüngeren Bronzezeit und älteren Eisenzeit verbreiteten Sonnenkult.
Der Brandopferplatz auf der Pillerhöhe
Auf der Pillerhöhe, in der Nähe des „Gachen Blick“, wurde 1991 ein bronzezeitlich-eisenzeitlicher Brandopferplatz entdeckt. Hier wurde in der Bronze- und Eisenzeit den Göttern Brandopfer dargebracht. Aufgefunden wurden diverse Opfergaben wie Waffen, Schmuck und Trachtbestandteile, Votivbleche, Münzen und Keramiken.
Gemeinde Fließ
Wenige Kilometer südöstlich der Bezirkshauptstadt Landeck, im Herzen des Naturparks Kaunergrat, thront die Gemeinde Fließ auf einem Plateau 200 Meter über dem Inntal. In dem Haufendorf am Fuße des 2.225 Meter hohen Krahbergs leben gut 2.900 Menschen. Fließ gilt als archäologische Schatzkammer.
Schon von weitem erkennt man Fließ am hohen Turm der Burg Bidenegg mit seinen markanten Schwalbenschwanz-Zinnen und an der Neuen Pfarrkirche mit ihrer für kleine Ortschaften ungewöhnlichen Doppelturmfassade.
Die Gemeinde, gelegen an der alten Römerstraße Via Claudia Augusta, beherbergt auch das archäologische Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta. Fließ ist auch durch seine bedeutenden archäologischen Funde, die im Museum ausgestellt sind, bekannt. In der Pfarrkirche können die Mauern der ältesten Kirche der Region aus dem 6. Jahrhundert besichtigt werden.
Im Sommer bieten sich hier zahlreiche Mountainbiketouren und Wanderungen an, etwa auf dem Moorlehrpfad durch die Hochmoore auf die Piller Höhe oder die Via Claudia nach Landeck.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fliess.tirol.gv.at