Römersteinbruch St. Margarethen
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Der Römersteinbruch St. Margarethen ist österreichweit einer der ältesten noch aktiven Werksteinbrüche. Der Kalksandstein dieses Bruches zählt zu den Leithakalken und ist durch 20 - 30 Millionen Jahre alte Lagunenablagerungen wie Muscheln, Korallen und Knollaugen geprägt, denn das Ruster Hügelland, in dem sich der Steinbruch befindet, lag vor 14 Mio. Jahren im Bereich eines Meeres, das bis ins Wiener Becken reichte.
Dass der Steinbruch schon zur Römerzeit in Betrieb war, zeigt der Fund eines Steinlöwen und eines spätrömischen Grabes mit verschiedenen Grabbeigaben. In St. Margarethen selbst wurden aus diesem Stein im 14. Jahrhundert der Karner und Ende des 15. Jahrhunderts das Langhaus der Kirche errichtet.
Ein Teil des Steinbruchs, der einen besonders schönen und harten Stein aufweist, war und ist als „Stephanswand“ der Dombauhütte von St. Stephan vorbehalten: Für alle Bauphasen des Stephansdomes war dieser Sandstein wichtig. Auch heute noch erfolgen damit Ausbesserungs- bzw. Renovierungsarbeiten am Dom. Steine dieses Bruches wurden auch u.a. für Wiener Ringstraßenbauten und den Oberbau der Semmeringbahn verwendet.
1959 fand im Steinbruch erstmalig ein Bildhauersymposion europäischer Künstler statt; seit 1961 sind Teile des Geländes in jedem fünften Jahr Aufführungsort der St. Margarethener Passionsspiele und seit 1996 ist er Kulisse für die jährlich veranstalteten Opernfestspiele. (In den Jahren 2008 und 2009 wurde im Auftrag des Eigentümers - der Fürst Esterházy'schen Verwaltung - das Festspielgelände durch ein Architektenteam komplett neu umgestaltet.)
Das Gebiet rund um den Steinbruch gehört zu dem im Jahr 2001 ernannten UNESCO Weltkulturerbe Kulturlandschaft Fertö - Neusiedler See.