Keltenfunde Ligist

An der Ostseite des Ligister Talkessels erhebt sich der Dietenberg. Die Bergkuppe ragt rund 150 m über den Talgrund empor und ist wie eine Pyramide ausgebildet. Ideal für die Verteidigung einer Höhensiedlung. Schon in der Zwischenkriegszeit entdeckte man am Berg Münzen aus der Kelten- und Römerzeit und Keramikfunde wie Weberstuhlgewichte, Spinnwirteln und zahlreiche Gefäßstücke. Systematische Grabungen des steirischen Landesmuseums Joanneum bestätigten die Vermutungen, daß hier in der jüngeren Eisenzeit ( La Thene-Zeit )eine ausgedehnte keltische Höhensiedlung vorhanden war, die offensichtlich eine bedeutende Stellung einnahm. Dies wird vor allem durch die Ausgrabung eines keltischen Rollsigels unterstrichen, eine große Seltenheit und einmalig für die Funde aus dieser Epoche in der Steiermark. Auf dem 506 m hohen Dietenberg wurden die Grundmauern eines der zahlreichen keltischen Häuser freigelegt, dazu ein gut erhaltener Pflasterweg, wie sie in den Keltensiedlungen als Verbindung zwischen den Häusern üblich waren. Die Ausgrabungen sind auch mit PKW leicht erreichbar. Man fährt die gut ausgebaute Straße hoch bis zum Buschenschank Greitbauer und erreicht vom Parkplatz die Grabungsstelle in fünf Gehminuten. Schautafeln über das Aussehen der Keltenhäuser bzw. mit Informationen über die Zeit der Kelten ergänzen die Ausgrabungsstätte. Auf halber Höhe des Dietenberges - nächst des Gasthofes Schilcherhof - hat 1987 der Fremdenverkehrsverein Ligist das Modell eines "Keltenhauses" gebaut. Diese Nachbildung ist in Originalbauweise als Fachwerksbau mit geflochtenen und lehmverputzten Wänden errichtet. Interessante Einrichtungsgegenstände, wie man sie vor schon 2000 Jahren kannte, geben Einblick in den Alltag der Kelten.